Featuring : Josif Brodsky : Wiegenlied
Ich gebar dich in der Wüste nicht zum Spaß. Sondern weil im bittenden Gedenken sie keinen König hat. In ihr sucht man dich umsonst. In ihr wälzt Sich des winter...
Ich gebar dich in der Wüste nicht zum Spaß. Sondern weil im bittenden Gedenken sie keinen König hat. In ihr sucht man dich umsonst. In ihr wälzt Sich des winter...
Und auf dem Grabstein soll man lesen: er kämpfte gegen den Schwein-Schein/die Art// die Grammatik und riss seine/ihre Schwere von sich herunter. Er sah keinen U...
Die Lust, etwas zu schreiben. Die Erinnerung an gestern Abend, mit dir. Der Duktus des gerade Gelesenen, wirkend. Spiegelneuronen… Das Gelesene wirkt, die...
Weil die fremde Erfahrung verständlich ist, braucht man sie selbst nicht zu machen. Der Chronist schaut sich selbst beim Leben zu, der Leser wendet sich schaude...
Der Drache (Celansche Übersetzung ohne Titel) [Wahrscheinlich als Markierung des schlechten Gewissens dem Originaltextautor gegenüber] {=riskante Lesart, zu fal...
Wurde uns geschenkt : damit wir Durchs Laub gleiten : beinahe geräuschlos Fällt es herab : die Äpfel schwimmen Im Fließ : wir stechen das Ruder Ins Flache und s...
1 der abend hat die straßen weggespült die stadt ist nur noch ein meer aus lichtern stimmen auch deines ist unter ihnen deine du bist auf dem weg in die nacht d...
Manchmal möchte ich Den Augenblick verlängern : laufe Eine Runde oder zwei : schwimme Warte : lausche : da Dringt sie ein : die Zeit Sie bleibt nicht Stehen : s...
für Girolamo Marcello Die Sonne geht unter, und die Bar an der Ecke ist dicht. Die Laternen gehen an, haargenau ihre Augen schminkt so eine Mime mit der lila Fa...
rhesusaffe negativ flüchtiger traumblick dann wechselt die farbe
Je n’ai pas oublié, voisin de la ville Notre blanche maison, petite mais tranquille Charles Baudelaire Das Haus war ein Sprung von Geometrie ins taubstumm...
vor der stadt lagern monde und bögen aus papier wellen sich felder über deine mondmilchhände ergießen sich stimmen in ein langgedicht im fluss verwandeln sich d...
wir tragen mundschutzmasken lass mich nicht die worte verlieren die stille fühlt sich an wie ein lauer sommerregen der die fenster streift zugesperrte münder ic...
…. das Fliegen, und Schwingen im Wind – wiegen, das eigenständige Purzelbaumschlagen, das wortbeständige Wolkenflügellächeln, das nüstern – er...
Die Reise währt nun lange, gelangte an den Ort wo alles fließt und weiter geht es noch – doch nicht an einen Ort – dass man es auch genießt… *...
Zweimal hatten sie ihr nun schon den Rechner lahmgelegt, ihr Arbeitsgerät. Ja bilden die sich wirklich ein, dass sie das dürften?! Sie begann zu atmen, Bilder g...
Aus der Hand frißt der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde. Wir schälen die Zeit aus den Nüssen und lehren sie gehn: die Zeit kehrt zurück in die Schale. Im...
H.Z. 1 : Liebt euch ! 2 : x x y v.v. 3 : In dieser Schule brauchen die Kinder nicht zu lernen, was sie nicht wissen. – – – nach Marguerite Dur...
Nun werde ich endlich geliebt um der Liebe willen. Kälte im Ostwind auf früh erwachenden Tages Lippen. Nun werde ich auch geliebt vor den leeren Spiegeln, keine...
„Gerade dir muss doch klar sein, dass es solche schrägen Vögel gibt. Die nicht nur im Garten rumhumpeln, sondern sich kreativ betätigen wollen. Was also hast du...
Und am schlimmsten war immer noch der uneingestandene Neid der Erwachsenen auf die Kinder, der sich in der Rede ausdrückt, etwas müsse so sein. Nein: noch schli...
Die Pappelallee vergoldet. Wortfetzen hallen über den See. Glitzernde Wellen im schrägen Schein der blassen Sonne. Letzte Blumen begleiten Gedanken an den Somme...
der mensch ist nichts die menschheit sterblich – was ist der mensch? nichts ohne menschheit * * * doch mensch nicht menschheit menschheit kein mensch
nun entblättert sich der baum still ist es draußen in der dämmerung atmen wir frieden berühren unsere sprache mit den küssen des fallenden regens ich erzählte d...
Tränen netzen mein Gesicht. So nah wie einst, so fern doch jetzt. Nicht mehr eigen Fleisch und Blut. Unbekannte Fremde, aufgebrochen ins Land ohne Halt. Zerstör...
wir machen atemübungen mit den lungenfischen survivaltraining im schlamm was das anbelangt sind sie uns voraus mindestens 200 millionen jahre auch beim totenkul...
messe ich die welt mit dem maß der lungenfische sind drei nächte noch kein vers sieben kein gedicht öffne ich die tür zum totenreich für die stimmen formen sarg...
Manchmal falle ich in Zwischentöne, die drängender hallen als Menschen und Züge. Gedanken sterben an Ampeln. Wenn ich alles auf Rot setze, zerfällt mein Kopf üb...
pulst blut im ohr und der atem hält an die stimme gelähmt die stimmbänder gedehnt reise ich in eine zeitlose zeit
Bewußtseinspreziosen voller Herz in Fabeln; nacherzählend vom Tränenflug im Rätselspruch