Featuring : Josif Brodskij : Erinnerung 1995

Je n’ai pas oublié, voisin de la ville
Notre blanche maison, petite mais tranquille

Charles Baudelaire

Das Haus war ein Sprung von Geometrie ins taubstumme Grünen
des Parks, dessen Statueninfanterie, wie der Eingang zur Orangerie
Bewohner – nie! lümmelte in den Alleen, abgestolpert vom Straßenknie;
als sich die Fenster erhellten, war unklar – wessen und wie.
Wie man sieht, bediente das Rauschen des Winds, summierend die Varianten
der Abhängigkeit vom Schicksal (des Kinds – an den Abenden)
sich der Lammkrakelschatten, und, vom Standpunkt der Lampe aus,
reichte das aus fürs Erglühen von Wolfram.
Doch Vorhänge hingen davor. Eine grobkörnige Gravur,
vorsichtig knirschend, zeugte nicht von eines
Anderen Anwesenheit, sondern nur der Feier einer üppigen
Ungebundenkeit, den Umgebungen hingestolpert von ihr.
Und um Mitternacht die Wolken, erzogen von der Hochschule zur
Uferlosigkeit oder einfach nur kopfloser Abwehr von Dünkel
bedeckten patriotisch mit rissigem Laken den nackten
Kosmos vor der verwilderten Summe rechter Winkel.

J. W. Rosch
geb. 1967 in Charkiv, lebt in Frankfurt am Main. Gedichte, Prosa, Roman. Bisher bei LLV erschienen: Jokhang-Kreisel. Gedichte und kurze Prosa mit Zeichnungen von Anna H. Frauendorf (2003), Goðan Daginn. Gedichte. Mit Radierungen von Mechthild Mansel (2010).

5 Kommentare

  1. Großartig. Ich liefere gerne das Bild hierzu, bin mir aber über das Urheberrecht nicht ganz im klaren… versuche aber dennoch, es aufzutreiben. Gruß aus dem Exponiert und Abgeschossen.

  2. Danke für die Emphase. Sei umarmt, (Kreuzreim-

    Und danach wie Binnenschifffahrt mit fffffffffffffffffffh

    Jagdschein als Brevier, was auch immer das sei;

  3. im namen der immer kritikwürdigen, aber auch durch kritik nie wegzuschaffenden INTENTION
    *
    supernova

    DU
    Hier,

    das ist wahnsinn!

    (TIGER
    mit
    ligern…

    mein) freund

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