Yang-Kuei-Fei
Flötenspiel
und verhallender
Trommelschlag
Lärmende Feste
ersterben in der Nacht –
Du aber hast sie verlassen –
Tschangans nächtliche Gassen
und der Paläste
lichtüberflutete
Drachensäle
Und die Stille
der Gärten
umfängt Dich
Noch hörst Du die Stimme
das heisere Rufen
des trunkenen Kaisers –
Taumel und Schrei
(Wie ihn Dein lüsterndes
Lächeln verwundet)
Rabenkrächzen
zerreißt
die Nacht
Zu Deinen Füßen
verflammende
Blüten
Bald
wird es
Winter sein –
Hinter träumenden Lidern
siehst Du den Tod –
den Erwartenden
Und Deine schmalen Augenbrauen
zittern
*
Am Abend begraben wir
den blassen Leichnam
im Tal der gütigen Hirten,
am Abhang der Sterne.
Wie traurig ist Abschied…
alles zerbricht in uns:
Sommer und Süden,
Flöte und Tanz.
Kehren wir heim, stehst du am Tor,
Göttin der Trauer…
Ampel der Andacht
strahlt Hellsein in uns.
Palme und Ölzweig,
Brunnen und Weinkrug,
alles muß welken,
alles versiegt.
Aber die Liebe,
Mutter der Güte,
weinet Barmherzigkeit,
segnet uns Kinder.
Salbe das Haupt uns,
streue uns Weihrauch,
lächelnde Landschaft,
Blume und Meer.
O du Ewige
unter den Sternen,
sende Erlösung,
wolkigen Schlaf.
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