Steckrübeneintopf II
Den Dichter kommt das holde Dichten an. Ein bissel dies und das, nur bissel dichten, mehr will der Dichter nicht, der brave Mann, will ernst sein ernstes Tagewe...
Den Dichter kommt das holde Dichten an. Ein bissel dies und das, nur bissel dichten, mehr will der Dichter nicht, der brave Mann, will ernst sein ernstes Tagewe...
Nun ist es kühl, und vorerst wird’s nicht wärmer, die Welt wird grau, und grau wird’s im Gemüte. Der letzte Sommer ist kaum mehr als Mythe, und man bedauert sic...
Wie traurig im Regal der Wecker tickt, das Ticken hat so was von Stetigkeit. Ist ja, so scheint es dir, beinah verrückt: Pro Tick ein Quäntchen deiner Lebenszei...
Der Bahnsteig hatte sich geleert, vorn wurde gepfiffen, der Zug ruckte an und glitt hinaus in die Nacht. Ein Mann, nicht mehr jung, blickte ihm nach, bis die ro...
Das Fernsehn überrascht uns alle Tage. Zum Beispiel damit, was die Promis machen. Ob Royals oder Beatrix – ganz ohne Frage, das sind gewaltig relevante Sachen. ...
Flammen sprangen, deine Lippen auf meiner Haut. Gebannt ich, der Durst in deinem Blick. Nicht wissen, was geschah. Ich kam mir nah, nie war ich schöner, nie flo...
Tage gibt es, da denke ich an dich, ganz ohne Anlass, ich sehe dich noch sitzen am Tisch, morgenmüde, die Zeitung im Blick. Du warst mein ganzes Zuhause, nicht ...
Für diesen Blick: von Meersburg übern See, ein fließend Blau, von Rebengrün umhangen, der Säntis wie ein Felsgewölk, von Schnee zart übersilbert, – welch ...
Und frische Nahrung, neues Blut Saug ich aus freier Welt; Wie ist Natur so hold und gut, Die mich am Busen hält! Die Welle wieget unsern Kahn Im Rudertakt hinau...
Der kleine See lag still, als ob er schliefe, kein Vogellaut, der sich aus Lüften schwang. Vom fernen Dorf ein leiser Glockenklang, es war, als ob mich eine Sti...
Nichts wissen wir, ein schwaches Ahnen nur, was sein kann, wohin die Dinge uns treiben, was feststand, ist nicht mehr sicher, nicht in dieser lauten Zeit. Verbl...
Frau Reimann hatte ein Zimmer in einem kleinen Hotel in Smichov bestellt, telefonisch.Von Smichov aus konnte man auf ganz Prag hinuntersehen, wie auf einem Tabl...
Tritt, Braungesichtiger, Unter die Laterne, aus dem Dunkel, Dass ich das Schwarz deiner Augen erblicke, Die gleißenden Saharasonnen, Den Trug der Wasser des Mee...
Marga Riemann fühlte sich schlecht, gleich beim Erwachen. Wie immer in den letzten Jahren, seit ihr der Mann gestorben war, wachte sie früh auf, wenn es noch du...
Herr Seckenpiel, von Stand und Ansehn Mann, ein Angestellter bei dem Ministerium, beweist der Welt, was er so stemmen kann. Man staunt, der gute Mann ist ein My...
Wie oft hat man mich angezählt, wenn ich nur wüsste, was mir fehlt. Vielleicht vom Schicksal jenes Stück, das man bezeichnet als das Glück, das Maul zu halten, ...
Nun schreibt er täglich ein Gedicht, mit dem er nächtlich schwanger ging. Und er gebiert ein Leichtgewicht, beäugt den dürren Abkömmling. Das arme Ding, es rühr...
Wohin sind die Gleißenden Tage der Sommer, Als wir bedenkenlos durch die Grünen Himmel der Wälder liefen. So leicht war’s ums Herz. Göttergleich Warfen wir uns ...
Wer nie das Wort gesucht, Das eine, das unersetzbare, das flieht, Das eingefangen werden muss Mit dem Netz der Gedanken, Und nun glaubt, er habe gedichtet, Legt...
Die Sprache finden deine Sprache, ein Kampf mit dir selbst, kein Waldspaziergang bei schönem Wetter, Gegenwinde wehen dich um, es hagelt, wenn du es nicht vermu...
Weit Sarmatiens Himmel, Tage wehten in brennender Bläue über die Memel, in der Schläfe die Schatten der Wälder. Katzengleich schmiegten weiße Städte sich an die...
Zu jenen Zeiten als man die Lüge eine Lüge nannte, als die Dichter Verse auf Flügeln schrieben, überstieg der Wert eines Lebens alles Menschengemachte. Wir sagt...
Was ich hörte. Genug Geräusche des Tröstens. Uns blieben die Federn der Nachtvögel. Deine Hand auf meinem Haar. Sprich nicht, sagst du. Als gäb es Gründe nicht ...
Silbern der Fluss, Der Tag gelb, abgeerntet. Die Ebene geweitet zum Horizont. Der Baum allein, im Schlaf des Schattens, zerrissen die Rinde. Drei Kraniche Im St...
Leben, aber wie. Zurück zur Kindheit mit der ungeprüften Gewissheit, Leben müsse so sein? Die Steine immer schon so in den Mauern der Stadt, die Heimat ist aus ...
Nicht die Stunde, das Leben neu zu leben, ohne Vergangenes zu verwerfen. Schmaler werden die Abende. In sich zu ruhen. Das Leben zu leben inmitten, wer das könn...
Der Wunsch, niemandes Zeitgenosse zu sein, nicht dieser Zeugen, nicht dieser Orte, nicht des Wahnwitzes Zeit. Die Wahrheit liegt im eigenen Anblick, der uns ers...
Hinab die Wolkenstraße, wo der Mond im Herzen der Nacht Aufenthalt nimmt. Hinab, Träumerin. Gebrochen flammt, was mich sehen lässt. Trunkener Sturz eines glühen...
Einmal, im Wust der Worte, als alles gesagt war, einmal gab es da einen Laut wie einen kleinen Schrei, der nicht sein sollte, der aus der Kehle kam oder aus der...
September, ein grauer Tag, das Jahr macht einen Sprung. Der Zeitungsmann, hagerer Graukopf, ist neu im Geschäft. Wind lässt die Blätter flattern, die Schlagzeil...