Déjà-vu

Frau Reimann hatte ein Zimmer in einem kleinen Hotel in Smichov bestellt, telefonisch.Von Smichov aus konnte man auf ganz Prag hinuntersehen, wie auf einem Tablett lag die Stadt einem zu Füßen. Das Prager Meer, hatten sie früher gesagt. Sie liebte Prag, auch wenn sie noch ein Kind war damals, erst sieben Jahre alt, als sie flüchten mussten. Die Familie hatte in der Altstadt gewohnt, in der Stabenovgasse. Das Haus stand noch. Bekannte, die nach Prag gefahren waren, hatten es ihr gesagt. Das Haus hatte ihrem Vater gehört, einem Wehrmachtsoffizier. Er hatte es von einer jüdischen Familie, die ausgesiedelt worden war, wie ihr die Mutter gesagt hatte. Des Vaters Name war im Grundbuch eingetragen, sie hatte eine Chance. Ob sie diese Chance nutzen würde, wusste sie noch nicht. Aber sie wollte das Haus wiedersehen, wenigstens das, fürs erste. Vor Ort sah immer alles ganz anders aus.

Es ging nicht mehr viel hinein in den Koffer. Den Bademantel über den Arm geworfen, mit schlurfendem Schritt, ging sie ins Bad. Sie hängte den Bademantel an den Haken. Wie sie es geahnt hatte: Der Koffer war aufgesprungen, als sie zurückkam. Sie nahm noch ein paar Kleidungsstücke heraus: einen Pullover für kalte Tage, den engen Rock. Jetzt ließ sich der Koffer gut schließen, sie musste nicht mehr befürchten, dass er unterwegs aufgehen würde.
Sie hob ihn an: Tonnenschwer!

Die Stadt schlief noch. Ein paar Autos waren unterwegs. Sonst nichts, kein Mensch auf der Straße. Der Zug nach Prag ging früh ab. Sie hatte den falschen Zug gewählt, der Nachmittagszug wäre praktischer gewesen, dann hätte der Junge den Koffer tragen können, sie hätte ihn schon überredet. Er hatte sich geweigert. Bei der Sache mache er nicht mit, hatte er gesagt, mit ihrer schauerlichen Nostalgie könne er nichts anfangen. Den armen Tschechen das Haus unter dem Hintern wegziehen, dazu sei auch nur sie fähig.

Der Zug stand abfahrbereit, als sie sich mit dem Koffer die Treppe hochgequält hatte.
Er war voll, junge Leute, Tschechen, die nach Hause fuhren, hatten alle Sitzplätze belegt.
Erst am Ende des Zuges fand sie noch einen Sitzplatz. Sie sah aus dem Fenster, und als der Zug die Grenze passierte, sie wusste nicht, dass es die Grenze war, wurde es lauter im Zug. Die jungen Leute waren zu Hause, sie lachten jetzt und Scherze flogen hin und her.

Landschaft, ein paar Berge, nichts als Grün vor dem Fenster, es flog vorbei. Einmal, als sie Prag schon nähergekommen waren, der Zug fuhr durch einen Vorort, glaubte sie ein Haus wiederzuerkennen, sie konnte den Blick nicht losreißen. Es war ein Blick in die Kindheit, die behütete Kindheit, das Wohlleben. Wäre nur das Ende nicht gewesen.

An das Ende konnte sie sich kaum erinnern. Die Mutter sagte, sie hätten flüchten müssen, sonst hätte man sie alle, die Deutschen, totgeschlagen. Woran sie sich erinnern konnte, war, dass sie sehr lange laufen musste, an der Hand der Mutter. Das war alles. In Dresden waren sie dann gestrandet.

Jahrzehntelang, nach dem Tod der Mutter, hatte sie nicht mehr an Prag gedacht. Einmal aber, es war kurz vor dem Ende der DDR gewesen, war ihre Betriebsbrigade zu einem Ausflug nach Prag gefahren, kostenlos, die Gewerkschaft hatte Fahrt und Übernachtung bezahlt. Sie war nicht mitgefahren, hatte sich herausgeredet: Der Junge, er studierte noch, sie könne ihn nicht allein lassen. Als die Kollegen dann zurückkamen, wollte sie nichts hören von Prag. Dass sie Sudetendeutsche war, verriet sie niemanden, auch hatte sie den böhmischen Tonfall recht schnell verloren, schon in der Schulzeit. Der Vater war 1943 in Russland gefallen, und die Mutter hatte sich mit ihr durchschlagen müssen, und jedes dritte Wort war Prag gewesen. Die Mutter wollte bis zum Schluss nicht begreifen, dass ihre Heimat jetzt Dresden hieß.

Das Haus in der Stabenovgasse gehörte ihr, sie war die Erbin. Sie hatte es schriftlich, den Grundbuchauszug. Dort stand es: Ewald Wippke, eingetragen am 31. Juli 1942.

Der Bahnhofslautsprecher rief die Station aus: Praha. Mehr verstand sie nicht, sie sprach kein Tschechisch. Sie nahm einen Bus, er fuhr hinauf nach Smichov. Das Hotel war eine mehrstöckige Villa im Jugendstil. An der Rezeption wurde deutsch gesprochen, doch der Mann hinter dem Tresen war unfreundlich. Wortlos führte er sie hinauf in ihr Zimmer, unter dem Dach. Das Zimmer hatte runde Fenster. Sie öffnete eines. Prag, die Stadt lag ihr zu Füßen.

Die Kindheit war wieder da. Das Haus, es hatte zwei Etagen, es war schmal gewesen, eingezwängt zwischen andere schmale Häuser in der Altstadt. Sie wusste, wo sie es von hier oben suchen müsse. Aber dann schloss sie das Fenster. Morgen, dachte sie, morgen ist auch noch ein Tag.

Am nächsten Morgen fuhr sie mit dem Bus nach Prag hinein. Sie musste die Metro nehmen, um zur Altstadt zu gelangen. Sie kannte sich nicht aus. Erst als sie vor dem Rathaus stand, die Touristen sah, die ah und oh riefen, als sich das Turmwerk in Bewegung setzte und als sie in den Stadtplan sah, lief sie los, zur Stabenovgasse.

Die Straße hatte sich verändert. Sie glaubte, sich erinnern zu können, dass es im Eckhaus ein kleines Restaurant gegeben hatte. Sie fand es nicht. Fachwerkhäuser, rechts und links, zwei Lücken wie Zahnlücken im Straßengebiss. Sie konnte die Schilder nicht lesen, eine Baufirma wollte dort bauen.

Das Haus stand noch, es war restauriert, das sonnenbeschienene Weiß des Fachwerks ließ die Augen schmerzen, das Haus war bewohnt. Sie las die Namen am Klingelschild: tschechische Namen. Sie wusste nicht mehr, welches ihr Fenster gewesen war. Sie stand am ausgetretenen Stein vor der schmalen Eingangstür, einen Fuß auf dem Stein, und sah hoch. Hinter allen Fenstern Gardinen. Sie kramte den Fotoapparat aus der Handtasche und trat ein paar Schritt zurück, damit sie das Haus als Ganzes aufs Bild bekäme. Ein Mann blieb stehen und beobachtete, wie sie es fotografierte. Er sagte nichts, bevor er weiterging.

Wenn sie jetzt auf einen Klingelknopf drücken würde und sagen, das Haus gehöre ihr – was würde geschehen? Dann würde geschehen, was sie schon einmal erlebt hatte, nur umgekehrt. Damals hatten sie in Dresden vor ihrem Haus gestanden, zwei Brüder aus Westdeutschland, Erben eines gottvergessenen Besitzers. Der Junge war zu jung gewesen, um etwas dagegen zu unternehmen, das Wortgeplänkel richtete nichts aus. Sie wusste nicht, was tun, und sie war mit ihm ausgezogen, hinaus aus Dresden, in eine kleine Wohnung. Aber das schmerzliche Gefühl, dass sie an jenem Tag ihr ganzes bisheriges Leben aufgeben musste, das war geblieben.

Sie warf noch einen Blick auf das Haus, als sie langsam durch die Stabenovgasse zurückging. Die Kamera über der Schulter, eine vermeintliche Touristin, schlenderte sie den Rest des Tages durch die Altstadtgassen.Vom Wenzelsplatz hatte sie gehört und auch öfter Bilder von ihm im Fernsehen gesehen. Der Platz war belebt, voller Touristen. In einem Schnellrestaurant verschlang sie eine Wurst mit Pommes.

Abends war sie wieder in Smichov. Sie bezahlte das Hotelzimmer, am nächsten Morgen würde sie abreisen, erklärte sie dem Unfreundlichen hinter dem Tresen. Sie glaubte, so etwas wie Zufriedenheit in seinem Gesicht gelesen zu haben.

Die Aufnahme würde nicht sehr gut sein, sie hatte sich die Kompaktkamera von einer Freundin geliehen, sie fotografierte nie. Aber sie würde sich das Foto einrahmen und auf die Anrichte stellen, zu den Familienbildern, neben das Bild des Vaters in seiner Uniform, das sie wieder hervorgeholt hatte, erst neunzig, nach der Wende, wie diese Zeit heute genannt wurde. Sie würde nicht wissen, weshalb sie das täte, aber sie würde es tun. Es gehörte sich so für eine Vertriebene.

Antigone
Weder gewesene Pionierleiterin, Mitglied des Politbüros oder gar Geliebte des Staatsratsvorsitzenden (wie hier vermutet), sondern schlichte DDR-Bürgerin, nunmehr für 18 Milliarden DM zusammen mit 17 Millionen DDR-Bürgern zwangsweise verkaufte Bürgerin des Staates BRD. Hanna Fleiss: geb. 1941, wohnhaft in Berlin, Veröffentlichungen: zwei Gedichtbände "Nachts singt die Amsel nicht" und "Zwischen Frühstück und Melancholie" sowie in zahlreichen Anthologien und im Internet.

9 Kommentare

  1. Voll damit ins Herz getroffen! Als Tochter einer Sudetin, die zu DDR-Zeiten weder ihre Heimat benennen, noch „vertrieben“ sagen durfte, hat mich dieser Text berührt. Erst gestern führte ich ein Telefonat mit einer 86-Jährigen Dame, die mir ihre Kindheitserinnerungen aus Aussig erzählte und dabei weinte. Großes Unrecht. Es wird kleiner und fassbarer, wenn man es als solches kennzeichnet. Und es immer wieder aufarbeitet, statt verdrängt. Das nützt ja auch nichts, es holt einen ein.
    PS: Auf dem Grabstein meines Großvaters ließ seine Frau als Herkunftsort den Zusatz „Sdtl.“ eingravieren. Er sollte so fern der Heimat eine kleine Verbindung haben. Eine geheime Verbindung. Denn mir wurde von Kindesbeinen an „SüDdeutschLand“ vorgelesen…

  2. Es sind Korinthen-Kleinigkeiten, die mir jedoch beim zweiten Lesen auffallen, bspw. die vielen Wortdoppelungen.
    2. Absatz
    im Bademantel (…) ging sie ins Bad (…) hängte den Bademantel an den Haken
    3. Absatz
    der Zug (…) ging früh ab (…) den falschen Zug gewählt (…)der Nachmittagszug wäre praktischer
    4. Absatz
    Hier kommt das Wort „Zug“ gleich viermal vor.

    Sicher würde man hier und da einen sinngleichen Ersatz finden. Es sei denn, es ist bewusst so gewollt, um die Kopflosigkeit und Aufgeregtheit der älteren Dame herauszuarbeiten.

  3. Danke, Rapunzel, für den Hinweis, schon richtig, da ist zuviel Bad. Der ganze Absatz wird gestrichen. Ebenso wird die Zuggeschichte verändert. Sonst aber haben Sie keine Einwände?

    Ich habe die Geschichte auch nach Erinnerungen einer Bekannten geschrieben, die lange nicht darüber gesprochen hatte, erst nach 1990. Sie hätte darüber sprechen können, niemand hätte ihr da irgendwas übelgenommen. Zumal ja die aktiven Leute ihre Eltern waren. Ihr Vater war Nazi gewesen, die Mutter war nicht in der Partei, hatte aber die gleichen Ansichten. Die Sudetendeutschen waren in ihrer Mehrheit schlimmere Nazis als die Nazis aus dem „Reich“ gewesen. Das ist keine Legende, keine Propaganda, so war es wirklich gewesen. So einer war ihr Vater gewesen, erfuhr sie dann im Zusammenhang mit einem Kriegsverbrecherprozess in der DDR, wo sein Name erwähnt wurde. Deshalb hatte sie Befürchtungen, sie als die Tochter könnte davon Nachteile haben. Eine Sippenhaft, wie wir sie von den Nazis kennen, gab es in der DDR aber nicht. Was man von seinen Mitmenschen so alles nach 1990 erfuhr, war schon interessant. Inzwischen ist sie gestorben, die Namen habe ich verändert, deshalb kann ich darüber schreiben.

    Natürlich war die Umsiedlung der Sudentendeutschen aus der Tschechoslowakei kein Unrecht gewesen, wie es heute propagiert wird von der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Dass die Tschechen, und nicht nur sie, sondern ganz Osteuropa, auf Deutsche nicht gut zu sprechen waren, um es mal so zu sagen, hatte ja Gründe. Ich muss sie ja nicht erklären, sie werden Ihnen bekannt sein.

    Die Protagonistin wendet sich am Schluss wieder ihrem Vater zu, dem Kriegsverbrecher, wenn sie sein Bild, das sie all die Jahre der DDR verborgen hatte, auf die Anrichte zu den Familienandenken stellt. Was glauben Sie, hat sie etwas gelernt aus der Geschichte ihrer Familie?

  4. Also Antigone, die Vertreibung der Sudetendeutschen als Umsiedlung zu bezeichnen, ist mehr als beschönigend. Unrecht darf so benannt werden. Es fand im 2.Weltkrieg auf vielen Seiten statt. Und egal, ob Deutschland angefangen hat, so ist auch die Vergeltung unrecht. Meine Oma hatte 13 Stunden Zeit, um hochschwanger ihre Heimat, die seit 450 Jahren (!!!!) die Heimat ihrer Handwerkerfamilie war zu verlassen. Es war Winter, kalt und sie hatte zu ihrem dicken Bauch noch ein zweijähriges Kind an der Hand sowie ihre blinde Mutter dabei. Und sie wurden nicht umgesiedelt mit ihrem Mobiliar. Es standen auch keine Züge bereit. Sie wurden mit Stockhieben über das Elbsandsteingebirge verjagt. Dort aber warteten Einheimische, also Deutsche, um die Flüchtlinge wieder zurückzutreiben.
    Und ich weise es zumindest in meinem Fall strikt von mir, dass meine Familie, die zufälligerweise aufgrund einer großangelegte politischen Intrige „sudetendeutsch“ waren, Nazis waren. Das ist eine pauschale Aussage, die im übrigen auch auf die DDR-Bevölkerung zutreffen könnte: Alles SED, alles Stasi, alles Mitläufer (auch dieses Pauschalurteil wird leider noch zu oft unüberlegt getroffen). Für meine Mutter und auch für mich war es in der Schule nicht leicht, im Geschichtsunterricht verurteilend zu hören, wie böse und faschischtisch die Familie war. Im Falle meiner Mutter sind die Kinder auf der Schulbank sogar noch abgerückt von ihr und der Lehrer hat sie mehrmals vor der Klasse als Sudetin abgestempelt, die sicher faschistische Gene hat, die sie hoffentlich nicht weitergeben wird… 1954 in einer ostdeutschen Schule.
    Ich bleibe dabei und bin mir sogar sicher, dass die meisten Sudetendeutschen das auch so sehen: Es ist auf allen Seiten Unrecht geschehen. Und nach so langer Zeit dürfen wir das sagen, ohne einander die Augen auszukratzen oder nach irgendwelchen Ressentiments zu suchen.

    Um auf Ihre Frage zu antworten:
    Mir ist nicht klar, was die Protagonistin aus ihrer Familiengeschichte lernen sollte. Es istä nicht ihre persönliche Geschichte, sondern die ihres Vaters. Aber die väterliche Last wiederum, die trägt sie mit sich. Sich davon zu befreien, dass ist die eigentliche Geschichte. Und da gibt es sicher viele Versionen. Darüber reden ist nur eine davon. Eine wichtige.

    Sie sehen, ein brisantes Thema, dass auch nach Jahrzehnten noch aufwühlt.

  5. Es war mir klar, Rapunzel, dass Sie so reagieren würden: sich der deutschen Geschichte und der deutschen Verbrechen an den überfallenen Völkern nicht bewusst, Ihre Familie waren keine Nazis, Umsiedlung kann man das nicht nennen, und wer das so nennt, ist was? Die Tschechen hatten allen Grund, sich an den Deutschen so zu rächen, wie die Deutschen in der Zeit der deutschen Besetzung mit den Tschechen umgegangen waren. Und wenn Ihnen das unbekannt sein sollte, informieren Sie sich gelegentlich. Aber natürlich gibt es bei solchen Aktionen immer Ungerechtigkeiten, das ist doch klar. Selbst wenn es stimmen sollte, was ich nicht nachprüfen kann, dass ausgerechnet in Ihrer Familie es keine Nazis gab, stehen Sie doch auf dem Standpunkt, Ihrer Familie sei Unrecht geschehen. Die Umsiedlung war die Folge all der deutschen Untaten am tschechischen Volk. Auf gut Deutsch: Sie haben nichts aus der deutschen Geschichte gelernt.
    Tut mir leid, anders ist Ihre Antwort nicht einzuschätzen.

  6. A) Ich habe nichts aus der deutschen Geschichte gelernt.
    B) Bei Ihnen hat die Gehirnwäsche der DDR super funktioniert.

    Quellen:
    Die Flucht. Über die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten. DTBV, 2005
    Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945. Andreas Kossert, 2008
    Schweres Gepäck -Flucht und Vertreibung als Lebensthema. Helga Hirsch, 2004

    Weiterhin:
    Sabine Bode. Die vergessenen Generation.
    Günter Grass. Im Krebsgang.
    Christa Wolf. Kindheitsmuster.

    Edvard Bene?, 1943: „Werft die Deutschen aus ihrer Wohnung. Alle. Macht mit ohne das, was sie euch angetan haben. Mit allen. Kein Deutscher darf einen Quadradmeter Boden unter den Füßen behalten.“

    Fazit:
    Weltkrieg = Unrecht
    Wehrmacht = unrechte und absolut zu verscheuernde Gräueltaten
    Stalin = Unrecht
    russ. Soldaten um 1945 in Dtld. = Unrecht und Barbareien vor allem an Frauen und Mädchen
    Umsiedlung/ Vertreibung / Bene?-Dekrete = Unrecht
    Gulag = Unrecht
    Bautzen, Hoheneck, Jugendwerkhof Torgau etc. = Unrecht
    Mauer = Unrecht
    Stasi, Securitate etc. = Unrecht

    und DDR? Es gab auch Gutes, es gab auch Gutes. Und jeder wußte, dass er an der Mauer erschossen werden kann. Jeder wußte, dass er für staatsfeindliche Äußerungen nach Bautzen wandern konnte. Das war also völlig fair, weil für alle klar. Oder?

    Was lernen wir denn nun aus der Geschichte? Vorgefertigte Meinungen und Bilder zu übernehmen? Oder nachzudenken?

    Ich dachte für einen kurzen Moment, wir zwei könnten uns doch auf irgendeiner Ebene annähern. Aber gegen ostdeutschen Altersstarsinn habe ich keine Chance…

    Mit denkwürdigen Grüßen
    Rapunzel

    Prager Aufstand, Wenzelsplatz, 4. Mai 1945

  7. Rapunzel, Sie müssen mir nicht beweisen, dass Sie nichts begriffen haben. Ich wusste es schon, ehe Sie sich überhaupt äußerten. Ich wünsche zu diesem Thema keine weiteren Äußerungen von Ihnen, der Nonsens quillt hier sonst über.

  8. ich würde den text nach uniform enden lassen-

    Aber sie würde sich das Foto einrahmen und auf die Anrichte stellen, zu den Familienbildern, neben das Bild des Vaters in seiner Uniform.

    die letzten sätze machen ihn platt.

  9. Ja, Chrysantheme, ist was dran, wäre zu überlegen. Ist ja auch noch nicht die endgültige Fassung, ich werde, bis der Text druckreif ist, noch so einiges ändern müssen. Danke für den Hinweis.

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