Deutsche Vita

Leben, aber wie.
Zurück zur Kindheit mit der
ungeprüften Gewissheit,
Leben müsse so sein?

Die Steine
immer schon so in den Mauern
der Stadt, die Heimat ist aus
unbekanntesten Fernen?

Über uns die Wetter.
Die großen Winter locken
mit blakenden Feuern, in denen
Nacht und Glut erfrieren.

Wir leben! Sie schrieben
es einst an die Mauerstümpfe.
Groß die Angst, wir buchstabieren
zwei Wörter nach.

Antigone
Weder gewesene Pionierleiterin, Mitglied des Politbüros oder gar Geliebte des Staatsratsvorsitzenden (wie hier vermutet), sondern schlichte DDR-Bürgerin, nunmehr für 18 Milliarden DM zusammen mit 17 Millionen DDR-Bürgern zwangsweise verkaufte Bürgerin des Staates BRD. Hanna Fleiss: geb. 1941, wohnhaft in Berlin, Veröffentlichungen: zwei Gedichtbände "Nachts singt die Amsel nicht" und "Zwischen Frühstück und Melancholie" sowie in zahlreichen Anthologien und im Internet.

12 Kommentare

  1. Wie soll ich deine Worte deuten, Einheits-Brei? Von welchem Prozess schreibst du? Übrigens, falls du das nicht mitgekriegt haben solltest: Mit den Mauerstümpfen ist nicht die Berliner Mauer gemeint, sondern die Überlebenden des Krieges teilten mit, dass sie dem Krieg davongekommen sind, als sie an Mauerstümpfe schrieben: „Wir leben!“ Sonst gäbe das Gedicht ja keinen Sinn, nicht wahr?

    Gruß, Antigone

  2. Auch wenn es plakativ, unryrhmisch, überladen von Emotionen ist, so könnte es aber durchaus seinen Platz im Deutschbuch Klasse 8 finden, Kriegs- und Nachkriegsliteratur. Weil man es nicht oft genug wiederholen kann und weil eben danach eine Diskussion entstehen könnte, wenn denn ein kritischer Lehrer und – mehr noch – kritische Schüler anwesend sein würden. Hallo, möchte man rausrufen, gibt es das noch???

  3. Das Literarische Forum, darauf habe ich gewartet. Ist dir (oder euch) eigentlich bewusst, dass wir nicht in einer Nachkriegs-, sondern in einer Vorkriegszeit leben? Dass es langsam Zeit wird, aus den Puschen zu kommen?
    Auf welchem Stern lebt ihr eigentlich?

    Antigone

  4. Ähm, Entschuldigung: Geht’s noch? Was ist das denn für ein beklopptes 68-Denken? Vorkriegszeit, ich brech‘ ab! Haben Sie schon Ihren privaten Bunker gebaut, Lebensmittelvorräte besorgt? Also entweder Sie gehen mal zum Psychater oder wechseln den Blog. Da gibt’s doch sicher was von der Antifa. Also echt, wie kann man denn nur so pessimistisch, aggressiv und schwarz denken und reden? Völlig unchristlich und misanthropisch. Obwohl, mir ist schon klar, dass Sie mit der christlichen Kultur nicht viel am Hut haben. Muss ja auch nicht.
    Auch wenn mir dabei speiübel wird, so bin ich doch froh zu sehen, wes Geistes Kind Sie sind. Mit ANTIGONE hat das nichts zu tun. Denken Sie mal drüber nach oder lassen Sie es bleiben. Ist mir auch Wurscht. Jeder blamiert sich auf seine Weise!

  5. Literarisches Forum, die Frage ist ja, vor wem man sich blamiert, gelle?
    Du oder ihr seid aus Leipzig, der „Heldenstadt“? Da braucht es wohl keine weitere Erklärung für dieses, entschuldige, blamable Eingeständnis politischer Dummheit. Alles klar.

    Und noch etwas: Was habe ich als Ostdeutsche denn mit den 68ern zu tun? Wenigstens so viel müsste doch bei euch angekommen sein, dass sie Westdeutsche waren. Aber man kann gar nicht so dumm denken, wie es kommt.

    Antigone

  6. Jo, heißt das bei uns im Norden. By nature, versteht sich.
    Ob Leipziger per se dumm sind, weiß ich nicht. Steht mir auch nicht zu, mir darüber ein Urteil zu fällen. Ihnen schon?
    Und was die 68er angeht, die gabs überall. Ist eine Zeitfrage gewesen, keine geografische.
    Lesen bildet.
    In diesem Sinne.

  7. Ja, Lesen bildet tatsächlich. Aber es bildet auch ein, möchte ich hinzufügen, wie anschaulich am Literarischen Forum zu erkennen ist. Und Sie meinen, man darf sich erst ein Urteil bilden, wenn man die Erlaubnis des zu Beurteilenden eingeholt hat? Ja, da haben Sie recht, das ist sehr praktisch, da kann nichts schiefgehen.

    Ach, die 68er waren keine geographische Frage? Wohnen Sie im Westen? Dann ist mir diese Äußerung absolut verständlich, denn als eingeborener Westdeutscher war man ja schon zufrieden, wenn der Nachbarsjunge an der Uni lammfrommes BWL studierte und nicht etwa sich den revoltierenden unreifen Revoluzzern anschloss und dann fremde Fensterscheiben einschlug. Es ist leider so, als Ostdeutscher hatte man sowieso nur den Fernseher, und auf dem Bildschirm relativiert sich so manches und macht es auch deutlicher. Falls Sie aber dabei waren, so hoffe ich für Sie, dass es Ihnen gelungen ist, eine einträgliche Beamtenstelle mit wenig Arbeit und Pensionsberechtigung einzunehmen.

  8. Apropos, was hält denn das Literarische Forum davon, mal so ein, zwei Texte einzustellen, damit wir uns von der Wirkungskraft seiner theoretischen Überlegungen überzeugen lassen können? Das ist hier nämlich kein Quatschforum, sondern, zur Erinnerung, ein literarisches. Allerdings ist das übersteigerte Mitteilungsbedürfnis der literarischen Freunde aus dem Norden ein menschliches Bedürfnis, das wie alle Bedürfnisse auch ein WC braucht.

  9. Das Forum kritisiert, mal gut, mal schlecht. Es muss nicht schreiben. Vielleicht ist es auch gut so. Dass, was uns der ehemalige Kritiker Karasek als Werk anbot, war auch nicht das Gelbe vom Ei. Manche schreiben einen stattlichen Heuhaufen, andere finden die Nadel darin. So ist eben die Aufteilung. Und nicht alles, was wir denken, sollte zu Blatt gebracht werden. Es ist ja hier leider auch zu sehen, was für ein Mist dabei herauskommen kann. Nicht wahr, Antigone?
    Und nun trinken Sie ihren Muckefuck und keifen erst danach weiter.
    PS: Sind Sie vor Gift und Galle schon leicht verfärbt?

  10. Zunächst: Ich bevorzuge Kaffee der Marke Prodomo. Und das Keifen habe ich erst hier, bei Ihnen, verehrte Rapunzel, kennengelernt – wie man Ihrem Kommentar unschwer entnehmen kann. Sie haben wohl noch nie von Textarbeit gehört, Sie sind mit jedem heißen Blatt in die Öffentlichkeit gegangen, und ich vermute, die geplagten Leser haben sich ihr Teil gedacht. Und nun kommt eine und schreibt auf, welchen Eindruck sie von Ihren Texten hat, ich verstehe, dass Sie frustriert sind, ganz gut. Aber daran müssen Sie sich gewöhnen, wenn Sie in die Öffentlichkeit mit dem gehen, was Sie im stillen Kämmerlein so zusammenflunkern, gibt es erstaunlicherweise für Sie auch Kritik, und die ist für Sie vermutlich nicht immer angenehm. Das können Sie allerdings vermeiden, wenn Sie Ihre Werke im Schreibtisch lassen. Aber vermute, Sie wollen doch Leser haben?

    Und trotzdem hätte ich ganz gern mal Texte vom Literarischen Forum gelesen (das müssen ja mehrere Leute sein, es müssen ja Texte vorliegen), um mir erstens einen Eindruck von der literarischen Arbeit „im Norden“ zu verschaffen und zweitens einschätzen zu können, inwieweit bestimmte Äußerungen konstruktiv zur literarischen Diskussion beitragen können. Mehr nicht. Ich würde allerdings meinen ehrlichen Eindruck schreiben und nicht nur schmalziges Lob von mir geben.
    Keine Bange, hier wird keiner gefressen, auch wenn ich mir manchmal die Ironie nicht verkneifen kann, Literarisches Forum. Nur Mut.

    Gruß, Antigone

  11. Antigone, nix werden Sie vom DLF lesen. NICHTS. Dabei bleibt es und auch Ihre hilflos-sarkastischen Aufforderungen werden das nicht ändern.

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