Dann ertönte vor dem klaren, sternschwangeren Nachthimmel Afrikas eine sprechende Trommel. Ihr Klang ahmte das Auf und Ab freundlicher Scherze, heftiger Streits, entrückter Körper nach, das fragende Schluchzen unbewußt verwobener Dimensionen – und stellte somit unwillkürlich jedem Hörer, egal welchen Charakters, die Frage nach dem letzten Geheimnis. Ebenjene Frage, deren Form schon ihre unfassbare Antwort vielversprechend andeutet und doch zugleich auf ewig verschattet.
Geschriebene Worte vermögen dir ein Schmunzeln zu schenken, ihre Nuancen eine Gänsehaut erzeugen, manchmal vielleicht gar einen Schweißausbruch. Aber eine Trommel aus weichem Fell, straffer Haut, einem wohlgeformten Stamm – eine solche Trommel, die zugleich spricht! – vermag den Geist so viel weiter zu tragen, raunte sie mir zu und schwieg dann – obgleich mir war, als ob sie inmitten meines Herzens unaufhörlich leise weiter flüsterte – bis zum Ende dieser reichen Nacht.
Wo sitzt die innere Uhr und was hat sie für eine Aufgabe?
Sie besteht aus zwei reiskorngroßen Kernen mit jeweils 10.000 Neuronen und sitzt ungefähr zwei Zentimeter hinter dem Nasenrücken, im Gehirn. Sie regelt beinahe alles, was in unserem Körper vor sich geht. Unser Verhalten, Metabolismus, Schlaf-Wach-Rhythmus, unsere Stimmung – alles hängt mit der inneren Uhr zusammen. Wenn sie nicht richtig tickt, ticken wir nicht richtig.
Featuring Kant Deligny : gedichte a priori : X ist ein Anderer
nicht konkrete poesie, das war
Der Irrtum schlecht
hin wie ein Blatt
Papier frei händig
durch ein Bull
auge gehalten
/symbolischer gebrauch der urteilskraft/
eher konkrete musik, arti
ku la tion
des eigenen
Herzschlags
bei 50 Hz,
Brummen
auf der lein
wand des auges
/wand geflecht knoten,/ o d e m
Hätte deine innere Uhr wirklich angefangen zu ticken, wärst du längst eine Bombe. Glücklicherweise hatte sich rechtzeitig grauer Raum zwischen die Dendritenkerne geschoben, so dass jener Ausbruch aus dir selbst, der das BILD stürzen ließ, die drohende Nova augenblicklich in ein Novum deliciosum umkippen ließ.
nach 2 h lesen stelle ich wieder einmal fest: mir fehlt die richtige brille. mit der, die ich aufhabe, sehe ich gar nichts. doch ich muss nicht enttäuscht von mir sein, oder sogar denken, ich hätte 2 h meines lebens verschwendet, denn ich weiß nur eines: irgendwo im universum muss es diese brille geben, aber ich weiß weder wo, noch wie ich hinkommen soll. das ist der eigentliche grund für meine fehlsichtigkeit.