Was von der Rose blieb

Nicht meine Schuld,
dass die Schönheit lackierten Larven
gewichen, dem willigen Leugnen –
wer klug, schweigt sich aus der Welt,
hinter die Wand der Wörter.

Lichtlos gehen die Tage,
das kostbare gute Wort in der Schleuder
des Schlussverkaufs, und die Grimasse
jedes lächelnden Menschen
hat ihren Preis.

Wie sie wiederfinden
in dieser Welt zertretener Seelen,
jene Schönheit des Wirklichen, ohne die
selbst die prachtvollste Rose
zum Scheusal wird.

Antigone
Weder gewesene Pionierleiterin, Mitglied des Politbüros oder gar Geliebte des Staatsratsvorsitzenden (wie hier vermutet), sondern schlichte DDR-Bürgerin, nunmehr für 18 Milliarden DM zusammen mit 17 Millionen DDR-Bürgern zwangsweise verkaufte Bürgerin des Staates BRD. Hanna Fleiss: geb. 1941, wohnhaft in Berlin, Veröffentlichungen: zwei Gedichtbände "Nachts singt die Amsel nicht" und "Zwischen Frühstück und Melancholie" sowie in zahlreichen Anthologien und im Internet.

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