Das Zimmer liegt nun ganz im Gras. Darinnen ein Brief; am Abhang hinterm Stadion nicht weit entfernt davon versammeln sich noch immer jugendliche Musiker. Die Kachelöfen der Stadt sind fast alle wieder in ihre Kacheln zerlegt, aber die Materie besteht nach wie vor aus Atomen. Von Zeit zu Zeit steigt Rauch auf.
Die Tage entfalten sich wie Halme, die zum Himmel streben. Von Zeit zu Zeit wird einer hinzugefügt. Müssen welche ausfallen, dann sieht sich der Mond genötigt, sein Auge zuzudrücken. Unter der Stadt fließt es und strömt. Das alltägliche Leben entwickelt sich und sucht immer neu nach wilder Wärme für sein Glück. Brownsche Bewegung; manchmal wird ein Gedanke sichtbar.
Dann knistert es leise in diesem Zimmer. Dann beginnen einige der benachbarten Schließzylinder unmerklich zu vibrieren, in anderen erwacht die unerklärliche Sehnsucht, einmal zu Kegeln zu werden. Das Zimmer liegt natürlich noch im gleichen Haus, aber das Haus ist ein anderes geworden. Einige der Bewohner sind weggezogen und haben ihren Platz für Neuankömmlinge frei gemacht, andere wohnen noch immer darin. Sogar Kinder. Nur das Zimmer mit dem Brief…
Ein Brief, ein Brief, ein Königreich für einen Brief! Brief, die Nachricht, die Gute, die Schlechte, bringt die Handlung voran, dramatisches Element, hier liegt der Brief einfach, keiner öffnet ihn, ach käme doch der Empfänger, zöge er ein in das Haus und schriebe er den Brief!
nachricht gesendet
Sie steht vom Sitz auf, geht zum Fenster und zeigt auf den Winterjasmin, der in diesem milden Dezember gelbe Blüten produziert. „Wusstest du eigentlich, dass du im Oktober gezeugt wurdest? Wir mussten die Zeit ausnutzen, damals, und heute, weil wir alt sind, bei der Gartenarbeit. Ich sage ja, goldener Monat.“ Ich sehe wieder die gelben Tupfer im Rasen. Und die braunen. „Ja, das restliche Laub haben wir auf dem Rasen verteilt. Da sind wir ein bisschen spät drangewesen. Es ließ sich nicht mehr so gut harken. So haben wir viele kleine Häufchen gemacht.“