Die Wunde

An einem Wintertag
Mit Husten (Krätze
Am Hals) ich sitze
Und lese Zeitung.

Gegen Abend tritt es
Flüssig hervor, Untergrund
In Eisenoxid aus dem Puls
Verwaschener Geräusche,

Stellt sich mitten in den Blick
Aufrecht
Auf gezimmerter Bühne
Spielen und singen sie:

***

Mein Atem stockt…
Für den Bruchteil eines Lächelns
Möcht‘ ich
Jetzt dem Gedanken folgen
Alles Gewesene sei beerdigt.

frei nach V. Sielaff

J. W. Rosch
geb. 1967 in Charkiv, lebt in Frankfurt am Main. Gedichte, Prosa, Roman. Bisher bei LLV erschienen: Jokhang-Kreisel. Gedichte und kurze Prosa mit Zeichnungen von Anna H. Frauendorf (2003), Goðan Daginn. Gedichte. Mit Radierungen von Mechthild Mansel (2010).

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