die Haut der Äpfel

die Haut der Äpfel im vergangnen Jahr,

im Eis, das aus den Wolken wie von deinen

Augen fällt: und du

erinnerst süßlich an den Tod – ein Schmetterling,

der Eier in die Blüte legt und dann

im Apfel fast am Apfel selbst erstickt. die Flügel

schwelgen in der Säure einer Frucht, gehalten

zwischen – oder tropfend silbrig aus den Ästen

unsres Apfelbaums. ein Traum, vergangnes Jahr,

vergangne Zeit – vergangnen Sommer hat der Falter

sich aus dieser Frucht gezwängt, die Flügel

gaben Staub ans Sonnenlicht

Timo Krstin
lebt und arbeitet als Freier Autor und Regisseur in Zürich. Seine Arbeiten werden an den wichtigen Häusern der Freien Szene und am Stadttheater gezeigt. Gedichte erscheinen regelmäßig in Literaturzeitschriften wie Lichtungen, wort_werk, experimenta, keine delikatessen, ostragehege, etcetera, mosaik.

Ein Kommentar

  1. wäre ich dünn und hätte flügel, so könnte man mich glatt für einen engel halten – doch ich habe dicke fußsohlen, schwere knochen und fett auf den rippen ohne flügel, nicht einmal stummelflügel. daher ist vieles nicht möglich.

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