Ausgesoffner Nachtschweiss.

* Wie Lippgloss funkelt die Tinte noch, nach so vielen Momenten aus deinem Licht geworfen. Aus dem Blättern willst du dich auswinden. Verlebt vergiebst du deiner Vergangenheit noch nicht. Vielleicht bist du noch zu ungeschlachtet. Hast du dich noch nie aus dem eigenen Atem geschlagen. Es war dein Lachen. Ein Krächzen. Wie die hölzerne Brücke mit den Knirschgesängen. Kleb dir Lippen auf. Wie Wunden. Unummunden. Nach deinem Schöpfen. Klangsamtnes Verheimlichen. Du sch(r)eibst dich in mein Allmählichwerden. Das tägliche Umbeobachten wider sich selbst. Wieder dem gleichen Augenaufschlag gehorcht. Widerhall. Wie sich schämen beim Reden. Nicht malen. Nicht finden. Auslaufende Farben. Drangsaliert. Noch nicht verlassen genug. Ausgesoffener Nachtschweiss. Ein verlegtes Leben halt. Später werd ich dir vom Einblättern erzähln. Von der Erde. Werd ich dir aus den Überresten einen Traum schnitzen. Bis auch er krächzt. Vor Lachen. Lauter. Lautlosem Überleben. 

van hengel
Willi van Hengel: geb. 1963 in Oberbruch, hat Philosophie, Politik und Germanistik in Bonn studiert, Abschlußarbeit über Nietzsche und Derrida, anschließende Dissertation gescheitert, lebt in Berlin. Veröffentlichungen: Lucile (Roman, Berlin 2006), Morbus vitalis (Roman, Schweinfurt 2009), Wunderblöcke (Prosastücke, Schweinfur

Ein Kommentar

  1. in der nacht riecht die wäsche tragisch. spitzenfäustling und pinkplissee, feuergans und gewebtes tintenmakramee. zopf, spiralt, rosarot betucht. bitte nur fleuchen. der falter schnurrt nach der dämmerung.

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