(altweibermutation)
ein duft wie von kaffee & wurstgulasch hier
tagesreste und gurkengerüchte
blühen wieder wie wilde flecken auf
mattschimmernden tischgebetstafeln
melancholisch üppig überziehen
klappernde attitüden & affirmationen
kunstvoll bespuckte//bestickte bildschirme
bunte einfalt in geilheit
oh wir sängen fortwährend
ein jeder ein geborgtes lied
vor sich hin
was eine hübsche
krähenwiese nicht
ersetzen kann
runterscrollen, van hengel gucken:
„…wir sind alle grazien + schrein nach (ein) wenig gesichtsverlust…“
Klare Sicht in einen trüben Herbst
Die Wolken ziehen tief : der Sinn steht hoch
Die Felder sind gestoppelt : viel liegt brach
& wartet auf den Pflug : welch gute Zeit
Um sich zu trennen : in diesem Sommer
Liebt sich keiner mehr : die Trauer mischt sich
Schnell ins Blätterbunt & dann kommt lange nichts
Bevor das Neue kommt
zu Federico Palatino:
Ist das die klassische Herbstdepression, die sich hier ankündigt? Rilke möcht ich zitieren, laber Rhabarber: „Herr, es ist Zeit…“ kennt jeder, ich weiß. „Wer jetzt allein ist … wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben.“ Wenn das so ist, dann lebe das Alleinsein – … bis das Neue kommt.
da geht noch
mal
ein kurzer
ruck
durch die zeilen –
aber warum so trübe?
draußen hängt die sonne
als goldene dukate
am straffblauen himmel.
funktion der stubenfliege, implantate im hintern – es gibt immer wieder neue, befremdliche themen und titel, die uns den hals kitzeln.
…und was kitzelt, reizt. Doch, meine Liebe, was ist schon eine anständige Bronchithis gegen einen simplen Reizhusten? Wer ständig röchelt, sollte sich aus Rücksicht vor dem Ruhebedürfnis anderer die Decke vor dem Mund halten, Hustenbonbons lutschen und ansonsten den Mund verschließen.
wieder-gelesenes, das mich nach einer weile zu folgender zeile ermuntert: die einen wohnen in geschlossenen zimmern. andere in sackgassen… in sack-gassen… hehe, in sackgassen…