Reden : immerhin

für M. C. und M. S.

Die Melancholie : nachdem die Gäste

Gegangen sind : die Kinder

Haben sich abgetrocknet

Und harren auf ihren Sitzen

Im Auto der Abfahrt : auf dem Tisch

Die Reste : der Abwasch

Stille

Ich bleibe mit der Katze allein

Im Garten und den ungezählten

Anderen Tierchen : die sich

In den Ritzen angesiedelt haben

Ich bin allein mit meinen alten

Chinesen und genieße

Die Stille

Und weine : Vater und Sohn

Bilden keine Bastion : nur Träume

Wir können reden : immerhin

Von den Vertreibungen

Vom gestundeten Paradies

Von der Hülle : der Fülle

Und von der Stille

Theodor Holz
geb. in Dresden im Herbst 1989, hab die Wendewirren mit der Muttermilch aufgesogen, Pflastersteine wurden aus dem Bahnhofsvorplatz gerissen und flogen knapp an meinem Kinderwagen vorbei, meine Mutter konnte ihren Beruf als Jungpionierleiterin auf dem Albrechtsberg nicht mehr ausüben, sie nahm an einer Umschulung zur Altenpflegerin teil, während ich brav die Kreuzschule besuchte.

2 Kommentare

  1. Das ist wieder einer, der sich gerne von dir unterbuttern lässt. Der davor hingegen, wollte sich vor allem wichtig tun. Der erste war ne arme Seele mit Hunger auf was Schönes – jedoch mit Hang zur Selbstzerfleischung.

    Halten wir fest: Gut zu entscheiden oder sein Verhalten anzupassen, gelingt nicht unbedingt besser, je mehr mentalen Aufwand wir treiben. Denken lo?st nicht immer Probleme, sondern kann sie auch erschaffen.

  2. Zum ersten Absatz:
    Wieder einmal begegnen wir der verbreiteten Unsitte, ein Literatur genanntes Stückchen Text zu psychologisieren. Als sei das Schreiben im 20. Jahrhundert nur eine Fortsetzung des Schreibens im 19. Jahrhundert, vom 21. mal ganz zu schweigen.

    Zum zweiten Absatz:
    Dieses „wir“ ist ein nihil privativum (vgl. KrV A 292 / B 348), denn: nicht wir, „erich loest : die probleme“

    Nichts für ungut, danke fürs Kommentieren.

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