Aus „Wahrenberger Stanzen“ in Windesstille plätschert das Meer durch die Nacht und an festgemachten Booten flüstert ein Liebespaar sich Liebesschwüre durch Fischernetze zu Hat an so einem Ort der Engel Jakob die Hüfte ausgerenkt? wie nicht untergehn im Kampf mit Ihm der im Dunklen kämpft Wie eine Buhne sich ins Wasser und ins Festland Keilt dieser sich in eine Brust … Hörst dem Plätschern des Meeres zu … Das sich um Schiffe Fische Steine um Liebesschwüre mit Salz und Ferne legt Die Luft wird schwerer Sprache wird Gehör * das Wasser zischt in der Heizung (die Eismeere schmelzen und Bangladesh und Sylt wird es bald nicht mehr geben) während ich darüber nachsinn warum sich das Leben stets ins Tragische wendet Für den Mann an der Tankstelle bin ich halb Räuber halb Kunde Er schickt mich fort mit dem Beleg Nein ich treibe nicht schiffbrüchig im Indischen Ozean vor Sumatra doch die Hohlheit der Worte ist vielleicht grausamer Ich rufe Ihn Der den Inhalt schenkt * mein ostfälisches Dorf betört mich mit seinen Fachwerkhöfen und kleinen Häusern atmend in weiten Gärten Noch nicht verkauft an den Willen des Markts Am Zaun wartet ein Hund Den ich mit Leckereien besteche Nachts bleiben die Laternen dunkel und die Bäume wiegen sich wie ein schweres schwarzes Segel Und die glänzenden Sterne sind keine RTL 2-Oper Hier laufe ich Aber sehe nicht hinter das Dunkel das mich sieht Und bitte Tod lösch mir diese Schönheit nicht * die Februartage künden die ersten Frühlingsboten Leberblümchen und Krokusgrün So treibt die Erde aus Wie aber werden daraus keine Ansprüchlichkeiten Wächst mit Gewinn nicht der Verlust Maria bewegt die Worte Die sie gehört in ihrem Herzen während man in England Qualzucht betreibt mit menschlichen Embryonen sag, warum können wir nicht still sitzen Nur sanft die Hand erheben derweil die Bäume wogen in Mariens Arm rufen Haltet ein ihr Gewalttätigen * die Katze sitzt auf der Mauer Sie fürchtet sich nicht im Dunkel und das Käuzchen ruft durch die Nacht seine berühmte Melodie aus ganzer und punktierter Note und Triller der bis ans Ende der Welt rollt und sagt Daß irgendwo jemand keinen Menschen hat und vorm Fernseher eingeschlafen ist die warm leuchtenden Fenster verraten nicht wie klein die Wärme ist Von uns gegeben und nie umsonst Noch immer sitzt die Katze auf der Mauer schaut im Dunkel die Farben * du möchtest nicht zu einem Volk gehören Das jenseits seiner Grenzen ausraubt brandschatzt Müll wegwirft Das ohne Dank zu Tische sitzt Du möchtest still im Regen gehen und vielleicht von fern noch eine Säge hören Ver- mischt mit dem Gesang von Schwänen die übers Wasser streifen Möchtest der Grasnarbe Geduld erspüren und keinen Politiker wählen Nicht für drei die Erde verbrauchen Sondern die Freude wie dein Hund es kann ins Herz einlassen Willst niemand in Verzweiflung treiben Dem andern nicht das Maß festhalten September 2022 Neue Sentenzen dieses Autors