Solche Fenster für Katharina es gibt Fenster Die führen hinaus auf den Fluss Andere führen direkt auf eine Wand und jeder Weg wird noch durch ein Ziel zerstört nenn nicht der Lerche Freudenruf Bewachung ihres Bestands statt Einswerden mit ihrem Gott Wie auch ich es suche Wie auch ihr es sucht (wir alle) im falschen Adressbuch es gibt Fenster todnah todklar (verlieren ist der beste Weg zum Sieg) Als wäre seltsam dass keiner je das Richtige Treffliche sagt sondern nur Dies oder Das als wäre seine Sprache ihm entflohen in einen fremden Körper weggebrannt Nur noch Asche auf der Zunge was will er mit dem Rest der Rede Asche zu Asche stäuben? bleibt nur die stummen Wangen aneinanderreiben Wenn der weiße Fachwerkhof mit seinen roten Ziegeln und warm erleuchteten Fenstern … als ob dort das Glück begänne Das Zuhause Adams noch vor dem Verlust seines halben Gehörs nebenan sitzt eine alte Frau und liest in einem Buch Wird sie ihr Leben noch korrigieren können? ein Schwarm Krähen fliegt hypnotisierende Schleifen mich liebkosend mit dem Windhauch der Flügel Vierzeiler für Adrienne * im Gras putzt eine Katze ungerührt ihre Pfoten obwohl ihr Herrchen gestern gestorben * die Krähe krächzt in den März Wartet nicht auf Ostern Was ist ihr Festtag wohl * dem Vogelpaar beim Liebesspiel zugeschaut dem blauen Fluss gefolgt er kann nicht umkehren * muss wie ich zum Meer … frage mich wann der Habicht aufhört die Taube zu jagen Aber warum * sollte er … Es gibt keinen Weg Außer du gehst ihn Hör ich im Geblök der Schafe * die bis zum Boden gespaltene Weide ... sie grünt aus toter Rinde * das Pferd auf der Wiese kommt wie aus Mitgefühl zu dir Es weiß Wie schwer wir zu trösten * gäbe es ein Ende müsste es längst gekommen sein sagt der Regen Wenn ich könnte noch ist es Herbst nicht Noch muss ich nicht die ungeernteten Früchte im Gras verderben sehen Während mein Apfel aus Neuseeland im Kühlschrank glänzt wie ein Hund höre ich auf Hopp und Komm des Wetterberichts meines Smart- phones oder auf sein Klingelzeichen Freunde verabreden sich aber keiner trifft jemanden an Ich wollte ich könnte dich beim Namen nennen Noch einmal für Johanna als ich im Paradies eintraf war ich noch nicht bereit und bat zurückzukehren ins Gewölk aus Wenn und Aber Und in die Angstlinien * und man erhörte mich und gab mir eine Sonne Einen Pfirsich und einen Bleistift und eine Stimme sagte das laß dir genug sein * da trat ich hinaus in die Weite und wußte Ich bin wieder wortlos verloren und schlug mich mit einem Ast Den ich fand Der * zerbarst wie Porzellan in tausend Teile Ich flehte: Gib mir ein Wort Dann werde ich jede Scherbe feiern Doch die Stimme sagte: Warte! Walter Thümler, Juli 2022 Diese Lesung als Video anschauen