Das Leben ist seltsam

Wir haben uns in die augen geschaut und kaugummi gekaut, die blasen knallten bis an die decke. Wir haben die revolution geplant, Lisa ging zwischendurch zigaretten holen, am automat um die ecke.

Am abend haben wir uns geliebt, lang. Ich musste an rosenknospen denken, deine brüste wippten zu einem alten schlager. Später einmal, habe ich gedacht, werde ich mich nur an das rattern des zuges erinnern, der draußen vorbei fuhr, vierzig güterwaggons und zwei loks.

Werner Weimar-Mazur
geb. 1955 in Weimar; aufgewachsen in Karlsruhe; Studium der Geologie; lebt in Waldkirch im Breisgau; schreibt Lyrik und Prosa; Teilnehmer der ersten Lesung des Lyrikpreises München 2013; Haupt-Preisträger des Athmer-Lyrikpreises 2013; Preisträger (Jurypreis) des Hildesheimer Lyrik-Wettbewerbs 2012; Teilnehmer (Endrunde) beim Preis "Irseer Pegasus 2003; Veröffentlichungen (Printmedien): 2012 Lyrikband "hautsterben" in der Reihe Lyrik der Gegenwart, Edition Art Science, Wien und St.Wolfgang / Österreich (ISBN 978-3-902864-11-6); 1995 Lyrikband "Tauch ein - Gedichte 1970-1994" im Waldkircher Verlag, Waldkirch im Breisgau (ISBN 3-87885-301-7); 1995-2013 zahlreiche Gedichte in Zeitschriften und Anthologien, unter anderem in "Ostragehege", Dresden, "Federwelt", München, "Dichtungsring" Bonn, "Krautgarten, St. Vith / Belgien, "500GRAMM", Bonn, "Inskriptionen", Erata / Leipziger Literaturverlag, "Levure littéraire", "Dulzinea", "Wort_Zone", "Erostepost"; derzeit Arbeit an einem Roman; Mitglied im Literaturforum Südwest e.V. (Literaturbüro Freiburg), in der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., Weimar, und in der Literarischen Gesellschaft Scheffelbund e.V. Karlsruhe

Ein Kommentar

  1. das leben nach der revolution. blick ins brackland. die natur umgekrempelt, die idealen entwürfe ausgelüftet. nun ist alles evolution. auf dem mars soll es zink und knallgase geben. hier ist raum für neues.

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