Das Fünf-Punkte-Programm: Dekrete zum Ausstieg aus der Corona-Krise und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt

Über Ausstiegszenarien aus der Corona-Krise wird gegenwärtig nicht diskutiert. Jedem Versuch dazu wird mit dem „Argument“ begegnet, man müsse sich alle Möglichkeiten (zur Repression) offen halten, ja es gebe nun keine roten Linien, also kein Halten mehr, wenn es um Rücksicht auf irgendwelche verfassungsrechtlichen Grundsätze, sprich bürgerlichen Freiheiten geht. Im Anschluß an die im Parlament beschlossene „Beendigung der Notlage“ wurde – mit welcher Logik eigentlich? – ein Bundeswehr-General bestellt, der  das kommende Durchgreif-Kommando logistisch ko­ordinieren soll, obwohl die Bundeswehr im Innern doch gar nicht einfach so eingesetzt werden darf – der stolz verkündete Tabubruch läßt Schlimmes ahnen. Die deutsche Coronapolitik hat nunmehr den unrühmlichen Titel des Repressions-Weltmeisters erobert, noch vor Italien, China und Österreich – erschreckend daran: viele Deutsche merken es nicht.

Um so wichtiger ist es, ernsthaft den Ausstieg aus der Corona-Krise ins Auge zu fassen. Denn immer offensichtlicher treten die Folgen einer einseitigen Ausrichtung aller Politikbereiche auf ein einziges Thema zutage. Die Regierung, die gern anderen das Verbreiten von Falschmeldungen vorwirft, hat sich selbst in ein Kartenhaus aus Irrtümern und Achtelwahrheiten verkrochen. Der Blick aus dem Fenster ins Offene erscheint unmöglich. Tatsächlich aber kann sich die Bekämpfung von Infektionskrankheiten auf vier Säulen stützen:

1. Säule: Schutz der gefährdeten Menschen, im Falle von Covid der Hochbetagten und einschlägig Vorerkrankten

2. Säule: medizinische Versorgung der symptomatisch Infizierten, insbesondere eine wirksame Früherkennung und Frühbehandlung

3. Säule: Kontakteinschränkungen

4. Säule: ergänzend Impfungen, wenn die Wirkstoffe und die Art der Verabreichung die Übertragung der Infektion verhindern

2020, im ersten Jahr der Corona-Krise, bezogen sich fast alle Maßnahmen – ob es sich um Masken, Abstand oder Ausgangssperren handelte – auf Säule drei: Kontakteinschränkungen. 2021, im zweiten Coronajahr, kam Säule vier dazu. Die Impfung war an das Versprechen gekoppelt, daß sie der wichtigste Wirkfaktor sei, mit dem die Pandemie bekämpft werden könne. Sobald alle Menschen ein Impfangebot erhalten haben, sollte der Ausnahmezustand beendet werden, hieß es noch im März 2021 von höchster Regierungsseite. Es kam anders. Die Impfung hielt nicht, was von ihr versprochen wurde. Sie verhindert weder die Übertragung der Infektionskrankheit noch mindert sie in einem Umfang schwere Verläufe, daß man sie zum Eigenschutz als verläßlich bewerten kann. Impfdurchbrüche dominieren das Geschehen. Von den (teilweise als Immunreaktion beabsichtigten) Impfnebenwirkungen und den (langfristigen) Impffolgen ist dabei noch keine Rede. Die Kosten-Nutzen-Bilanz der Impfung sieht bisher enttäuschend aus. Wie geht die Politik damit um? Sie verschärft das Impfangebot zur Impfflicht, wohl wissend, daß damit der Ausbreitung der Infektion nicht Einhalt geboten werden kann, sondern im Gegenteil Escape-Varianten wahrscheinlicher werden, vor allem wenn die Impfkampagne mitten in eine laufende Welle hinein agiert.

Doch wie steht es um die Säulen eins und zwei? Die gefährdeten Menschen auf menschliche Weise zu schützen, ist keine leichte Aufgabe. Isolation und Wegsperren der Hochbetagten, wie es in vielen Pflegeheimen geschehen ist, bedeutet eine massive psychische Belastung, die in etlichen Fällen tödlich endet, vor allem bei dementen Heimbewohnern – nicht unbedingt in Form von Suiziden, sondern in Form von Verkümmerung und Vereinsamung. An die Stelle des Todes tritt der elende Tod – damit erreichen die „Schutzmaßnahmen“ das Gegenteil von dem, was sie vorgeben, erreichen zu wollen: die Dehumanisierung des Menschen. Also, Freunde, christlich ist das nicht! Denn der Mensch ist weder eine Maschine noch ein rein biologisches Wesen, sondern eine biopsychosoziale Einheit. Psychoneuroimmunologische Konzepte sind gefragt, wenn es um  den Schutz der vulnerablen Menschen geht. Abstandhalten und Tests können nur einen physischen Schutz bieten. Wichtiger aber ist es, das täglich alternde und vielfach geschwächte Immunsystem zu stärken: in erster Linie durch sozialen Kontakt, aber auch durch Bewegung, Spiel, Freude, Vitamine, frische Luft – Aus­gangssperren sind immunologisch Gift! –, Eigenverantwortung und Selbst­wirk­sam­keitserleben – sogenannte weiche Faktoren, die von bestimmten Interes­sens­vertretern nicht nur unterschätzt, sondern belächelt und letztlich ignoriert werden. Wer Forschungsansätze und die Therapiepraxis dazu kennenlernen möchte, findet reichlich Lektüre, z.B. bei Christian Schubert von der Uni-Klinik Innsbruck.

Säule zwei ist bisher in Deutschland ausgefallen. Zumindest hören wir von der Regierung nichts dazu und in den öffentlichen Medien wenig. Wenn wir einmal den Vergleich zu HIV ziehen: ein wirksamer Impfstoff wurde in den letzten Jahrzehnten nicht gefunden. Kontakteinschränkungen sind für die Infizierten geboten und strafrechtlich sanktioniert: als ungeschützter Geschlechtsverkehr, ansonsten nicht. Die soziale Integration HIV-positiver Menschen ist eine gesellschaftliche Herausforderung, die zu einem funktionierenden flächen­deckenden Netzwerk der Aidshilfe geführt hat. Die Entwicklung wirksamer, effektiv lebens­erhaltender Medikamente hat Quantensprünge gemacht: HIV-positive Menschen können fast normal leben.

Es wird Zeit, vom heimlichen Vorbild der Pocken-Impfung wegzukommen, wenn es um eine Strategie im Umgang mit der Corona-Krise geht, und sich am Umgang mit dem HI-Virus zu orientieren: eine Impfung, die zur Ausrottung des Coronavirus führt, hat sich als Illusion erwiesen; die Nebenwirkungen und Risiken sind momentan nicht kalkulierbar, weil unzureichend erfaßt. Also erscheint es vernünftig, sich auf ein Leben mit dem Virus einzustellen – was für die überwiegende Mehrheit der Menschen, die dank ihres natürlichen Immunsystems nur einen asymptomatischen Verlauf zeigt, den mit Abstand gesündesten Weg darstellt. Die Politik steht vor der ehrenvollen Aufgabe, die Irrtümer zuzugeben, das Machtspiel zu beenden, die Deeskalation einzuleiten, die Weisheit der Bevölkerung ernst zu nehmen, statt sich auf handverlesene Experten zu verlassen, die in Interessenskonflikte verwickelt sind. Dazu wäre ein politischer Charakter von Nelson Mandela oder Martin Luther King vonnöten. In Aussicht ist er nicht.

Also sind die medizinischen Ressourcen auf die Früherkennung und frühe Behandlung von symptomatisch infizierten Menschen zu lenken. Hier gibt es – weitgehend unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung – in den letzten beiden Jahren erhebliche Fortschritte, mit denen es möglich ist, schwere Verläufe in den allermeisten Fällen zu verhindern. Zahlreiche Länder machen es vor und haben uns, was den Rückgang der Infektionszahlen betrifft, weit überholt: Mexiko, Schweden, Südafrika… Als Hindernis steht dabei hierzulande die medizinisch grob fahrlässige Quarantäne-Regel im Weg: Statt den betroffenen Menschen mit symptomatischer Infektion me­dizinisch beizustehen, schicken wir sie in die Isolation und geben dem Virus 10 oder 14 Tage die Chance, sich ungestört im Körper zu vermehren. Hier kommt es aber auf Geschwindigkeit an, um die Virenvermehrung zu stoppen – und dazu gibt es mittlerweile eine Reihe erfolgversprechender Mittel. Medizinische Einzelheiten finden sich beispielsweise in den Präventions- und Behandlungs­protokollen für der „Front Line COVID-19 Critical Care Alliance“ (FLCCC). Als Beispiel möchte ich außerdem  Carragelose erwähnen, ein natürlicher Stoff, der aus Rotalgen gewonnen wird, einen Schutzfilm als physikalische Barriere bildet und auf diese Weise verhindert, daß Viren die Schleimhaut infizieren, ihre Erbinformation in die Schleimhautzellen einschleusen und sich dort vermehren und ausbreiten. Vorteilhaft ist nicht nur, daß der Wirkstoff dort ansetzt, wo auch der Virus angreift, nämlich im Nasen-Rachen-Raum statt in der Muskulatur wie bei der herkömmlichen Impfung in Oberarm oder Gesäß. Vielmehr funktioniert dieser Mechanismus bei vielen weiteren Erkältungsviren, nicht allein dem Coronavirus, auf das die öffentliche Diskussion gegenwärtig in geradezu psychopathologischer Weise fixiert ist. „Ein Carragelose-haltiges Nasenspray bewirkt eine 80-prozentige relative Risikoreduktion für eine Infektion mit SARS-CoV-2“, sagt Prof. Dr. Ulrich Schubert, Forscher am Virologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene empfiehlt dem Klinikpersonal auf COVID-19-Stationen schon seit Dezember 2020 die Verwendung von Carragelose-Nasen­sprays. „Aber auch die Allgemeinbevölkerung kann damit ihre persönlichen Schutz­maßnahmen zur Vorbeugung erweitern“, sagt Ulrich Schubert. „Angesichts der In-vitro-Daten bin ich davon überzeugt, daß der breite Einsatz von Carragelose-Sprays gerechtfertigt ist und einen Nutzen haben kann. Zum einen wirkt Carragelose praktisch nebenwirkungsfrei gegen SARS-CoV-2, zum anderen schützt sie auch gegen verschiedene Erkältungsviren, wofür es umfangreiche Belege aus dem Labor und aus klinischen Studien gibt. Jede verhinderte oder verkürzte Erkältung reduziert insgesamt die Belastung unseres Gesundheitssystems, das jede Entlastung gebrauchen kann.“

Was haben wir davon in den öffentlichen Medien gehört oder gesehen? Welche Nasenspray-Experten wurden in die endlosen Talkshowrunden eingeladen? Welche Rückendeckung und finanzielle Unterstützung finden Ansätze zur medizinischen Versorgung von Covid-Patienten im Frühstadium sowie zur aktiven Gesundheits-Selbstfürsorge bei den „Gesundheitsministern“? Statt positiv und konstruktiv dem Einzelnen Sinn und Orientierung, Zukunftsperspektiven und Eigenverantwortung zuzusprechen und damit den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken, hagelt es von Seiten der Regierenden falsche oder leere Versprechungen, Halbwahrheiten und Widersprüche, einseitige Fixierung auf die vierte Säule der Impfungen, schließlich gesellschaftlich hochgefährliche Ausgrenzung, Diskriminierung, Verbote, Drohungen, Schwarzmalerei, Panikmache, Hysterie und eine Generalisierung der Angst. Wieviel Naivität ist nötig, um bei einer derart hohen Dosis an toxischer Kommunikation noch auf demokratische Zustimmung in der Bevölkerung zu hoffen?

Hier soll es weder um eine Abrechnung mit den allgemein beklagten Mißständen noch um eine detaillierte medizinische Handreichung für die Therapie von Covid-Patienten gehen. Vielmehr ist zunächst eine grundsätzliche Neuorientierung gefragt, eine Strategie, die aus der Sackgasse, in die uns die Politik der ehemals bürgerlichen Parteien gelenkt hat, herausführt zur Normalität, d.h. zu den bürgerlichen Grundrechten und Freiheiten. Ich fasse die notwendigen Schritte in fünf Punkten zusammen:

1. Covid ist als eine normale Infektionskrankheit zu behandeln: d.h. symptomatisch Erkrankte erhalten eine Differentialdiagnostik nach den üblichen Regeln der ärztlichen Kunst, damit die unspezifischen Erreger der Erkältungssymptome nach ihrer jeweiligen Ursache unterschieden und medizinisch behandelt werden können; das vermeintliche Verschwinden der Grippe und des Keuchhustens im Zuge der sogenannten Corona-Pandemie ist eindeutig als Artefakt infolge einseitiger Tests zu interpretieren. Allgemein gilt im Falle von Virusinfektionen der Grundsatz: Auf die Früherkennung kommt es an. Reine Quarantäne als überholtes, mittelalterliches Rezept der sozialen Isolation ist zu vermeiden, vielmehr sollen Symptome durch Multiplextests im breiten Spektrum nicht nur auf ein mögliches, sondern auf sämtliche bekannten Erkältungsviren überprüft werden, damit Ärzte die entsprechenden Therapeutika evidenzbasiert im Früh­stadium anwenden können. Die Fixierung auf ein einziges Infektionsvirus ist obsolet. Die Berücksichtigung der natürlichen Vielfalt der krankheitsverursachenden Erkältungsviren bei symptomatisch Erkrankten soll wieder medizinischer Standard werden, um eine individuell angemessene Behandlung zu ermöglichen.

2. Flächendeckende PCR-Tests und Antigen-Schnelltests bei gesunden Personen entsprechen nicht den Validierungsvorschriften dieser Verfahren, sind als ungültig zu bewerten und mit sofortiger Wirkung zu unterlassen. Insbesondere sind die Corona-Massentests an Schulen einzustellen, da sie weder epidemiologisch noch medizinisch ins Gewicht fallen. Um sowohl im Einzelfall, z.B. beim Besuch hochbetagter Verwandter, als auch für die öffentliche Gesundheit zu einer konstruktiven Teststrategie zu wechseln, sind Tests zum Nachweis der T-Lymphozyten („Gedächtniszellen“) als langanhaltende Immunantwort auf die verschiedenen Infektionsviren heranzuziehen. Mit dem Test auf aktive Gedächtniszellen sind folgende Vorteile verbunden: a) das Testergebnis gibt Auskunft über den Status der aktiven Immunabwehr der getesteten Person, b) das Testergebnis gilt nicht nur kurzfristig für 24 oder 48 Stunden, sondern langfristig über Jahre und ist daher geeignet, der positiv getesteten Person Selbst­vertrauen in ihre natürliche Immunabwehr zu geben. Es entsteht ein psychoneuroimmunologischer Kreislauf der Selbstverstärkung des Immun­systems. Zugleich wird das Gesundheitssystem massiv entlastet. Überflüssige Intensiv­kapazitäten, die im weltweiten Vergleich vor allem in Deutschland gewuchert sind, können dann tatsächlich abgebaut werden. Denn sie werden letztlich nur mit Patienten „aufgefüllt“, um die Profitinteressen der Krankenhausbetreiber zu befriedigen. (Wie kommt es, daß Schweden mit 5 Intensivbetten besser klarkommt als Deutschland mit 27 Intensivbetten pro 100’000 Einwohner?)

3. Menschen, die über keine T-lymphozytäre Immunantwort verfügen, können auf Wunsch Ganzvirus-Impfstoffe erhalten, im Fall von Corona z.B. „Sinovac“, „Valneva“, „Soberana“ oder am besten „Mambisa“ – diese Impfstoffe regen eine breitere Immunreaktion an als die momentan eingesetzten gentherapeutischen mRNA-Präparate, die bestenfalls eine Immunantwort auf Fragmente des Spikeproteins hervorrufen, das sich infolge permanenter Mutationen rasch ändern kann. Die europäische Medizinagentur EMA, die sich in den letzten Monaten vor allem durch unterschwellige Marketing-Aktionen für Biontech/Pfizer und sonst nichts hervorgetan hat, also durch Verhinderung von Konkurrenz und Marktwirtschaft, sollte diese weltweit erprobten Wirkstoffe auch in Europa zulassen. Außerdem werden die nachhaltig unkalkulierbaren Risiken und Nebenwirkungen der ungenügend erprobten und erforschten mRNA-Impfung vermieden. Im Falle von aerosolbasierten Virusinfektionen – dies betrifft nicht nur, aber auch Coronaviren – sind öffentliche Fördergelder vor allem für Wirkstoffe einzusetzen, die eine Anwendung in Form von Nasenspray ermöglicht.

4. Langanhaltende, in der Regel über Jahre hinweg wirksame Immunität gegenüber ansteckenden Er­kältungsviren wird vor allem durch die natürliche Infektion ermöglicht, die bei gesunden Per­sonen den Königsweg zur Erhaltung der Gesundheit sowohl für den Einzelnen als auch die Gesellschaft insgesamt beschreibt. Im Fall des Coronavirus ist unstrittig, daß die „Gefährlichkeit“ des Virus vor allem vom Alter der Person abhängt. Sämtliche Kontakteinschränkungen für die Allgemeinbevölkerung – im Neusprech künstlich als „Lockdown“, „2G“, „2G+“ oder „3G“  bezeichnet  – sind mit sofortiger Wirkung aufzuheben. Sie bedeuten eine Geißelhaft der Mehrheit der ungefährdeten Bevölkerung zugunsten eines kleinen Teils der gefährdeten Bevölkerung, mit anderen Worten: eine Verwechslung von allgemein- und spezialpräventiven Maßnahmen, die, wenn man sie konsequent durchsetzte, zu massiver gesellschaftlicher Unruhe führen würden. Sämtliche Grundrechte, qua Geburt jedem Menschen durch die Ver­fassung bedingungslos garantiert, sind ohne Abstriche wieder einzusetzen. Anstatt Kontakte sozialphobisch zu vermeiden, ist es aus immunologischer und epidemiologischer Sicht wünschenswert, daß die Bevölkerungsteile, die kein oder nur zu einem verschwindend geringen Prozentsatz bei einer Coronainfektion ein schweres Atem­wegssyndrom erleiden würde, durch soziale Kontakte eine aktive Immunabwehr heraus­bilden und zugleich ihre psychische Gesundheit stärken können. Nach der aktuell vor­herrschenden, angstorientierten Ideologie („Team Vorsicht“) mag diese Strategie paradox erscheinen. Angst ist bekanntermaßen ein schlechter Ratgeber. Kurzatmiges Denken verstrickt sich in Widersprüche. Wer die Angst vor der Freiheit und dem sozialen Kontakt verinnerlicht hat, der schaue auf vorbildliche Länder, die von Beginn der Pandemie an auf Lockdown-Maßnahmen verzichtet haben, z.B. Taiwan oder Schweden: Sie haben die Corona-Krise, in der wir noch immer so scheinbar ausweglos tief stecken, seit langem überwunden, nein, sie haben die Corona-Krise lediglich von außen beobachtend erlebt und in erster Linie wirtschaftlich zu spüren bekommen, weil in den Ländern um sie herum die Lieferketten etc. eingebrochen sind. Also: keine Angst vor der Freiheit! (Die FDP hat sich ohne Not noch vor dem Abschluß der Regierungsbildung als er größter Verräter der bürgerlichen Freiheit erwiesen – welche Lobby steckt wohl dahinter?) Wenn wir uns die Hände geben und miteinander in Kontakt sind, wenn wir feiern und tanzen, trainieren wir unser Immunsystem! Laßt euch von den Ideologen der Angst nicht einschüchtern und in die (psychische) Krankheit treiben! Vor­sichts­maßnahmen sind nur dort zu treffen, wo Menschen aus persönlichen Gründen nicht (mehr) in der Lage sind, eigenverantwortlich für ihren Selbstschutz zu sorgen, z.B. bei einer Demenzerkrankung oder geistigen Behinderung – hier ist es erforderlich, daß Fremdfürsorge die Selbstfürsorge ergänzt, nicht nur in Hinsicht auf die Gesundheit, sondern auch in anderen Fragen des Alltagslebens.

5. Strukturell ist die Rückabwicklung des 2003 in Deutschland eingeführten Fallpauschalen-Abrechnungssystems bei den Kran­ken­kassen die entscheidende Präventionsmaßnahme, um einer Perversion des „Gesund­heitssystems“ im Sinne der Profitmaximierung vorzubeugen. Finanzielle Fehlanreize werden sich im Versicherungssystem nie gänzlich vermeiden lassen. Das System der Fallpauschalen führt jedoch nicht nur im Falle von Covid und der lukrativen künstlichen Beatmung, sondern in zahlreichen Fällen der Apparatemedizin zu einer ungesunden, ja tödlichen Entwicklung, in der die Klinikprokuristen informell mehr Einfluß auf die Diagnose haben als die Ärzte. In der Folge kann sich unser hochgelobtes, sogenanntes „Gesund­heitssystem“ finanziell allein durch die Vergabe bestimmter Krankheitsdiagnosen selbst erhalten – mit anderen Worten: Wir haben dank McKinsey & Co. unser Gesundheitssystem in ein Krankheitssystem verwandelt. Hier bedarf es grundsätzlicher gesellschaftlicher Debatten, der Offenlegung von Finanzstrukturen und schließlich energische Richtungs­entscheidungen. Der momentane „Gesundheitsminister“ K. L. als einer derjenigen, die mit Ulla Schmidt 2003 die Einführung des Fallpauschalen-Systems zu verantworten haben, ist dafür die am meisten ungeeignete Personalie.

Fassen wir die fünf Punkte zusammen, mit denen der Ausstieg aus der Corona-Krise auf dem kürzesten und sichersten Weg gelingt:

1. Behandelt Covid als eine normale Infektionskrankheit, d.h. legt Wert auf Früherkennung im Einzelfall und eine angemessene medizinische Behandlung durch den Hausarzt anstelle von Quarantäne. Entlohnt die Hausärzte dafür entsprechend. Auf diese Weise können schwere Verläufe nahezu vollständig verhindert und die Krankenhäuser entlastet werden.

2. Ersetzt Antigen-Schnelltests und PCR-Tests durch Tests auf T-Lymphozyten und erkennt deren Wirksamkeit über einen Zeitraum von Jahren statt von ein bis zwei Tagen an.

3. Vergeßt die Impfpflicht mit experimentellen mRNA-Wirkstoffen und bietet stattdessen den Menschen, die noch nicht über eine natürliche Immunantwort auf die aktuellen Erkältungsviren verfügen auf freiwilliger Basis eine bewährte Ganzvirusimpfung an, am besten in Form eines Nasen­sprays. Die Inanspruchnahme dieses Angebots soll weder Privilegien noch Verbote nach sich ziehen.

4. Fördert soziale Kontakte für alle Menschen, die sich eines gesunden Immunsystems erfreuen – sie stärken damit ihre eigene Gesundheit und entlasten das öffentliche Gesundheitssystem. Mut zur Freiheit!

5.  Wickelt das System der Fallpauschalen (DRG) wieder ab! Wir brauchen ein an den Bedürfnissen der Menschen orientiertes Gesundheitssystem, das nicht in erster Linie Profitinteressen verfolgt.

Viktor Kalinke
geb. in Jena, Studium der Psychologie und Mathematik in Dresden, Leipzig und Beijing, Kreativitäts-Preis der Hans-Sauer-Stiftung, Mitbegründer der Edition + Galerie Erata, Promotion, Professur, lebt in Leipzig.

2 Kommentare

  1. Ruf nach „Exit-Strategie“ wird lauter: In anderen europäischen Ländern sind Lockerungen beschlossen worden – und in Deutschland? Die Debatte über Öffnungsschritte gewinnt an Fahrt. Trotz weiter steigender Corona-Infektionszahlen wird in der Politik der Ruf nach einem Konzept für eine Rücknahme von Beschränkungen lauter. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte dem Spiegel: „Wir haben die Omikron-Welle zwar noch nicht hinter uns, aber wir müssen schon jetzt konkret daran arbeiten, wann und unter welchen Bedingungen es zu schrittweisen Öffnungen kommen kann.“ Unterdessen wird das Impfziel der Bundesregierung für Ende Januar wohl deutlich verfehlt werden. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag, bei den am vergangenen Montag sei richtigerweise eine notwendige Öffnungsperspektive bereits in Aussicht gestellt worden. „Bund und Länder sind hier gemeinsam gefordert. Dabei ist frühzeitig unter Einbeziehung des Expertenrates der Bundesregierung zu beraten, welche Branchen und Bereiche zuerst hierunter fallen können.“ „Anders als es zu befürchten war, sehen wir glücklicherweise trotz steigender Infektionszahlen mit dem Coronavirus keine Zunahme schwerwiegender Krankheitsverläufe“, sagte der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai der dpa. „Ich halte es daher für ausgesprochen wichtig, dass wir in der derzeitigen Situation ein starkes positives Zeichen an die Menschen senden und schon jetzt beginnen, ernsthaft und intensiv über mögliche Öffnungsperspektiven zu sprechen.“ Es wäre zu spät, diese Diskussion erst anzustoßen, wenn der Höhepunkt der Omikron-Welle überwunden sei, sagte Djir-Sarai. „Derzeit schätzen Experten, dass gegen Ende Februar die Infektionszahlen wieder sinken werden. Sollte sich dies bewahrheiten und keine Überlastung des Gesundheitssystems mehr drohen, müssen wir zu diesem Zeitpunkt bereits mit einer klaren Exit-Strategie bereitstehen.“ Lindner sagte dem Spiegel, er erhoffe sich Hinweise des Expertenrates der Bundesregierung. „Man kann Einschränkungen rasch beschließen, das Hochfahren benötigt aber Vorbereitung. Man kann in Handel und Gastronomie sehr schnell die 2G-Vorschriften verändern, aber in anderen Bereichen braucht man Planungshorizont. Ich denke an Messen, an die Veranstaltungsbranche, den kulturellen Bereich, die diesen Vorlauf brauchen. Mir geht es darum, eine Erwartungsperspektive zu schaffen, unter welchen Bedingungen und in welchen Schritten was möglich ist.“ Unter anderem der Handel drängt angesichts von Umsatzeinbußen darauf, die 2G-Zugangsbeschränkungen für den Einzelhandel bundesweit abzuschaffen. Unions-Fraktionsvize Sepp Müller sagte der dpa: „Die Omikron-Wand wird in den nächsten 14 Tagen ihren Höchststand erreichen. Diese Zeit müssen alle Beteiligten nutzen, um mit Augenmaß Öffnungsschritte zu skizzieren.“ Solche Schritte müssten insbesondere im Kinder- und Jugendbereich sowie im Sport- und Kulturbereich vorbereitet werden. „Der Vorlauf für Gastronomie und Veranstaltungswesen beläuft sich meines Erachtens auf vier Wochen. Hier erwarte ich Vorschläge aus dem Expertenrat, ob beispielsweise in der Gastronomie eine Rückkehr zu 3G möglich wäre, damit wieder mehr Menschen Restaurants oder Cafés besuchen können.“ Im Veranstaltungsbereich, der momentan fast brach liege, müsste man prüfen, ob die Einführung von 1G Sinn mache, also Tests für alle, ob geimpft, ungeimpft oder genesen. „Auf diese Weise könnte man Konzerte, Sportevents und Festivals ermöglichen und trotzdem Vorsicht walten lassen. Später könnte man weitere Lockerungen in Betracht ziehen.“

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