delphisch
da war dieses weben gestalt & klang
am wimpernrand – im eisernen brustkorb ein schatten
aus rotem gefieder
dem rankten sich töne ums singende haupt
aus trockenen kehlen vom straßenstaub das elend der worte nur
ein erinnern wie fernes leuchten – kindheitsgerüche
enthäutete sommer
(zusammengewürfelt)
zerstückelte echos – einmal hört ich
sie singen ins licht (eine hymne dem erdigen traum): tritt näher
du mit geplünderten augen der blauen stirn
den blick in die nacht geschlagen … unentrinnbare nacktheit
des seins mit offenen lippen küsstest den stein (am fuße des berges)
hattest die schreie der vögel verlernt …
mag sein
auf der anderen seite ein abend mit dreifachem mond
wo kalte hände sich strecken zur sonne –
kinder sind dort (mit großen augen) die werfen worte hoch in die luft –
ich hörte sie flüstern:
engel sind wir wissen es nicht – jedes lachen ist uns gebet
im glockengesang verewigt unsterbliches seufzen
verwaister scholle
dass zeit sei zu gehn … ein geknicktes rohr
(brachst es nicht) – ein glimmender docht im steten tropfen
ungelöscht
im sommer als wind durch die gräser fuhr – nichts war jemals so
wie du denkst