Der Zorn
verkleidet
im Einfaltsmantel
versteckt
in der Trägheit
lauernd
in jeder gezähmten Geste
hinter den perfekt frisierten
Phrasen –
sein Echo
aus den toten Winkeln
und heiseren Kehlen
der Unterdrückten
und Aufgegebenen aber
bahnt sich seinen Weg.
Wer ihn offen im Gesicht trägt
muss es verbergen –
auf dem Familienfoto der Nation
findet er keinen Platz
man weist ihn von sich
wie das missratene Kind
das mit seiner Fratze
das Leben der Eltern spiegelt
Und hier? Wird er
zu selten zur Waffe
der Vernunft –
kein Aufschrei
aus den hehren Tempeln
die Faust schließt sich
um die eigene
kleine Welt
wir bringen es zu nichts
als einem schwachen Stöhnen
auf dem Papier