Suppenkasper // modern

Jeder tut es. Jeder braucht es. Manche verzichten. Manche hungern. Freiwillig. Andere. Ja, was machen Andere? Klar. Nicht essen. Einfach nicht essen. Ja. Nicht essen ist nicht hungern. Nicht essen ist eine freie Entscheidung. Frei. Ja. Sagen Manche. Eine Not von Innen heraus. Unerkannt oft. Manchmal gehört. Zumindest das. Der Schrei. Der aus der Tiefe nach oben dringt. Stumm. Still. Leise. Vehement. Mit Kraft. Zerstörerischer Kraft. Sich. Das Eigene. Ich. Mich. Ja. Es hält schlank. Mich. Mehr als das. Schlank ist nicht schlank. Es braucht mehr. Mehr als das. Willen. Den habe ich. Stark. Innen. Ich . Gegen das Außen. Das mich nicht erhört. Schlank. Ich bin auch schlank im Geist. Besessen vom Nicht-Essen. Kein Speicherplatz mehr frei für Anderes. Wie entspannend das ist. Keine Auseinandersetzung an der Welt. In der Welt. Mit der Welt. Stattdessen einfach ganz einfach und ganz in sich zurück. Hier bin ich. Stark. Ich. Mich stark machen. Stark sein. Willensstark. Unbeirrbar im Geiste. Sicher. Unbeirrbar. Sicher. Mir wird übel. Ich denke an das Unwort. Essen. Nahrungsaufnahme. Essen. Das ist Versagen. Versagen gegen den eignen Willen. An sich selbst scheitern, sogar. Da wächst du hinein. In das Unbedingte. Das nicht mehr an dir Scheitern. Sicher. Glaub mir. Essen. Schlecht wird mir. Ist das. Nicht schwach werden. Nein. Nicht ich. Igittt. Mein Geist wird vergiftet. Ich will es nicht. Ich tue es nicht. Belüge andere. Lasst mich bloß in Ruhe. Toll. Das fühlt sich toll an. Dieser Knochen. Noch zuviel Fett darüber. Der Knochen. Das. Fühlen. Das ist so extrem existenznah. An den Tod denke ich nicht. Der ist ganz weit weg. Ich war noch nie so nah. So nah mit mir. An mir. In mir. In dieser Verbundenheit. Mit mir. Ich bin stark. Gegen die Welt. Ich halte ihr stand. Ich bin der Fels in der Brandung. Nicht wie die Anderen. Sie sind nicht so stark. Glaub mir. Sie nicht. Sie sind so schwach. Lassen sich von der Welt verführen. Gehen verloren in Ihren Wünschen und Hoffnungen. Ich schaffe das. Ich bezwinge sie, die Hoffnungen, die Wünsche, indem ich mich bezwinge. Ich bin schön. Sehr schön. Besonders mein Geist. Zu dick. Ja. Sicher. Aber schön. Ich brauche keinen anderen Menschen. Niemanden. Ich habe meine Wärme in mir und bin unabhängig. Echt unabhängig. Ganz bei mir. Ich fühle mich. Fühle meine Knochen. Knochen spüren ist eine Anerkennung. Die Anerkennung für meine Konsequenz. Ein Bild meiner Einsamkeit, der gelungenen. Eine Traurigkeit, an die ich nicht herankomme, mich nicht heranwage. Das Wiegen. Hin- und her. Jeden Tag. Nicht mich. Nur den Körper. Nicht meine Seele. Die habe ich verschlossen. Gebe ich nicht preis. Behalte ich. Mich. Fest. Damit ich nicht falle.  Aus mir herausfalle. Falle. Ins Nichts. Ungetragen vom Schatten. Meinem Schatten. Meiner Angst. Fallen fallen fallen fallen fallen fallen fallen fallen fa  fa fa fa a a lllln … faaaaaaaaaaaaaall’nnnnnnnnnnnnn  …. ganz tief in eine, meine Vergangenheit…..ja…..ich komme….ich fliege….. gleich….

karolin
Karolin Pfeffer: geb. bei Frankfurt am Main, lebt in Berlin. Sie hat nach einem Lehramtsstudium ein Studium der Musik-therapie absolviert, spielt und unterrichtet Klavier. Sie schreibt Lyrik und Kurzgeschichten.

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