Neapel

wie geschaffen sind die die Uferpromenaden
für Motorinos : die Stadt lebt mit dem Meer
für frische Luft ist kein Platz in den Gassen
Hanibals Elefanten passen nicht hindurch

bunter Plunder liegt ausgebreitet uns zu Füßen
Haijin-Container stapeln sich am Hafen : Burgen
die Stadt wird belagert & hungert aus : im Museum
gibt es noch Jobs : acht Stunden Nichtstun

auf starrende Touristen starren : solche Jobs
sind ein Luxus : du findest die Neapolitaner
an den Ständen in der Via Umberto Eco I. : Einkaufs-
meile der Straßenhändler : Schwarze

verhökern rosa Bommelmützen : Tunesier
widmen sich dem zeitlosen Geschäft
mit Damenledertaschen : fälschungssicher
imitiert nach dem Design von D & G : Chinesen

verschreiben sich der Zukunftsware : knallige Waffen
als Kinderspielzeug : das Heer der arbeitslosen
Neapolitaner besinnt sich auf den Verkauf der ruhmreichen
Vergangenheit : Würstchen & Konzertgitarren

in der Luft liegt das Lied von der brüllenden See

Federico Palatino
geb. 1949 in Frankfurt als Sohn eines Stempelfabrikanten geboren, der seinen Sohn zu Ehren Goethes auf den Namen „Federio“ taufen ließ – nomen est omen.

2 Kommentare

  1. Die Deutschen werden dicker und dicker: Ernährungsforscher raten, nur dann zu essen, wenn der echte Hunger kommt. Sonst landen überflüssige Kilos auf der Hüfte.

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