Gedicht

Wenn da nicht dieses Wort wäre –
es steht immer oben, die Leser
lesen es als erstes –
man könnte glauben, da wäre
nichts.

Denn da ist nichts weiter, nichts
was die vielen Worte
rechtfertigen würde, die so regelmäßig –
ja-ja, nur Druckausgleich –
darum gemacht werden.

Viel Wind um nichts, so fügt es sich
zusammen, dieses eigenartige
etwas, so hartnäckig versteckt
in den Ritzen dazwischen.

Dazwischen aber ist nichts. Und obwohl –
auch obwohl ist dazwischen – ob
wohl dazwischen etwas
zu finden wäre (mir ist nicht
wohl beim Suchen, nicht wohl)
der Wind durch die Ritzen fegt:

immer dasselbe, immer
& nichts
als dasselbe, desselbe

Wortwortwort

27-1-X

J. W. Rosch
geb. 1967 in Charkiv, lebt in Frankfurt am Main. Gedichte, Prosa, Roman. Bisher bei LLV erschienen: Jokhang-Kreisel. Gedichte und kurze Prosa mit Zeichnungen von Anna H. Frauendorf (2003), Goðan Daginn. Gedichte. Mit Radierungen von Mechthild Mansel (2010).

3 Kommentare

  1. Seit der horror vacui vergessen, haben selbst technische Geräte eine Stimme. Fragt sich nur, was es bedeuten mag, wenn sie ironisch werden.

    Die Ironie der Technik – ein Treppenwitz der Zeitgeschichte?

  2. „Ironie ist eine Atombombe“

    „so wie Logik außerirdisch“

    also

    – verzichten wir auf ihren Körper

    – Wortwortwort

    *

    tütatatü

    tatamm

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert