November

Bevor wir gingen,
brachen wir die Tage des Schweigens an
und zehrten an ihnen.

Der Hunger hing in Winterfarben
an den Fingern.
Mit körniger Stimme rieselte er
ins Stundenglas der Liebe,

und das Laub brannte
den Sommer aus.

Erst gestern fand
ich mich zinnoberrot am Rand
der Nacht.

Sigune
1981 in Filderstadt geboren; Diplom-Studiengang Literaturübersetzen in Düsseldorf; Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien; unter den Preisträgern beim 5. Brüggener Literaturherbst (2014), beim Kempener Literaturwettbewerb und beim Badener Lyrikbewerb zeilen.lauf (2015).

2 Kommentare

  1. Schöne Bilder! Eine Novemberstimmung zum Mitfühlen. Persönlich und doch allgemeingültig. Für jeden, der das Novembergefühl kennt. Mir gefällt besonders die Steigerung am Schluß (vom „wir“ zu „er“ zu „es“ zum „ich“).

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert