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  1. „Nicolas hat Chemo bekommen. Jedes Mal wenn er sich bürstet, kann er seinen Verehrerinnen etwas mehr von seinen Frontsträhnen schicken, der arme Kerl!“ Ich weinte hemmungslos. Louise saß beklommen neben mir auf dem Plüschsofa, das ich von einem Second-hand-Möbelunternehmen vor kurzem frisch hatte beziehen lassen. Sie tätschelte meine Arme, meinen Rücken, versuchte es mit einer zärtlichen Massage von Freundin zu Freundin. Ich wischte mir die Tusche aus den Augen, die Louise anleuchteten, als hätten dunkle Wolken plötzlichen Sonnenstrahlen und einem Regenbogen Platz gemacht. Stimmungsumschwünge à la petit fours waren von jeher meine Spezialität. Noch lieber mochte ich Zuckerstangen mit Streifen, mit Regenbogenfarbenstreifen. „Weißt du, Louise, Nicolas bekommt mein neues Clandestine. Es war zwar teuer, aber vielleicht erheitert es ihn ein wenig, wenn er im Krankenhaus daran riechen kann. Die goldgestreifte Kravatte aus dem tie-quick lege ich dazu, auch wenn ich ihm jetzt besser einen Pyjama nähen sollte. Ich liebe ihn wahnsinnig.“ Louise drückte sich an meinen Wonderbra. Offenbar erregten sie meine gewittrigen Gefühlsausbrüche und sie spürte, da Nicolas auf seine Weise involviert war, zu allem Überfluss sein Geschlechtsorgan an ihrem Busen. Dabei war es nur meine Silverspoon-Kette. „Hoffentlich macht ihn die Chemo nicht impotent.“ Louise streichelte mein Knie. „Herzchen, mach dir keine Sorgen. Die Ärzte frieren zuvor eine größere Ration Spermien des betroffen Patienten ein. Vielleicht hast Du irgendwann genügend Geld und kannst sie sogar käuflich erwerben.“ Die dunklen Wolken waren nun vollends vom Operationsplatz vertrieben. „Als Frontmann dieser Band wird man Nicolas sowieso einen Platz in der VIP-Lounge einräumen und ich…“ Meine Brust hob sich, während ich die Lungen mit Sauerstoff füllte.

    „Mr. Verve, die gold’ne Kehle
    gibt seine Haare, zu Befehle:
    Popper, Tolle, Glanz der Seele
    auf das ich sie in Vasen zähle.“

    Das Lachen, unter dem ich diesen 4-liner hervorzauberte, hatte einen seltsam platinhaften Glockenton.

  2. Nighthawks. Yes, you are married. But I don’t care. I have fallen in love with you and I told my mum. She says, be happy, child. But he’s married. Who would give a dime? I’m in love with you. My life could not be happier. If I hadn’t had an eye on you. Chet Baker said, I shoud care. It’s built on moon & sand. David Sylvian says, Orpheus keeps to his promise. But wasn’t it you who sang two’s a party, three’s a crowd? Broken crystall bowles and moonlight. On daytime schedules and nighttime flights. From the start of June to the end of February. You’re the only pleasure treasured.

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