das wars : also

eingeschlafen mit blick auf eine gelöcherte
decke : grauweiß : kunststoff
auch mein schlaf ist künstlich : fein dosiert

der cocktail fließt durch den handrücken direkt
ins blut : im rachen steckt eine röhre
ich bekomme von all dem nichts mit

die schwestern umschwärmen die betten
wie stewardessen : wo bin ich : zur getakteten
zeit : erwache ich im liegeraum : den blick

auf den himmel gerichtet : weißgrau : von schmutzigen
sandsteinfassaden gerahmt : mein nachbar
sportlich : schließt die augen und genießt

die bilder des schlafs : gern würde er hier übernachten

Theodor Holz
geb. in Dresden im Herbst 1989, hab die Wendewirren mit der Muttermilch aufgesogen, Pflastersteine wurden aus dem Bahnhofsvorplatz gerissen und flogen knapp an meinem Kinderwagen vorbei, meine Mutter konnte ihren Beruf als Jungpionierleiterin auf dem Albrechtsberg nicht mehr ausüben, sie nahm an einer Umschulung zur Altenpflegerin teil, während ich brav die Kreuzschule besuchte.

Ein Kommentar

  1. die sonne ist ein durchschnittlicher stern von durchschnittlicher leuchtkraft. unter dem schlafzimmerschrank liegt dreck. staub ist das schon lange nicht mehr. spinnen krabbeln an fäden aus organischem material entlang. eine lebensfreundliche umgebung, ein wundersamer mikrokosmos. in der mitte der galaxis dreht sich ein schwarzes loch. wir kreisen.

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