Kreuze sind was für Männer, sagte Carla, aber Lehmann hörte schon nicht mehr zu. Er wollte noch ins Bolero, wollte nach der Arbeit seinen Arsch freipumpen und brauchte dafür eine Tanzfläche. (…) Hinterm Moritzplatz kam langsam die Suppe hoch, drunten ratterte es schon wieder.
„Lehmann hörte“ ? ein takt schweigen täte gut, zweimal leer, bitte, dachte er, während er jaja sagte und nicht hinhörte.
„ein frack macht noch keine hochkultur“ (max rabe)
„Lehmann nahm die letzten beiden Gläser vom Brett und wartete geduldig auf den Moment, da sich Carla von ihm verabschieden würde. Seit sie in einer öffentlichen Diskussion über Populärkultur völlig deplaciert seinen Namen erwähnt hatte, ging er ihr instinktiv aus dem Wege.“ Vor einigen Jahren hatte er das Schachspielen an den Nagel gehängt, einige Tage nach seiner ersten Begegnung mit ihr war ihm im Traum ein Springer erschienen, der wieherte wie Max Rabe und grinste wie Stefan Raab.
sven regener liest: herr lehmann.
der literarische sommerhit von 2001. ein kapitel daraus wird überschrieben mit: klare worte. lehmanns liebstes wort: „ach, scheiß der hund drauf.“