Bembelherz

I dont want to go back to war“, sagt Tim an seinem letzten Abend vor Afghanistan in diesem Irish Pub am Bahnhof. Britta kostet ihn ein Getränk und das Zimmer, sie vermutet viele Laufhäuser in der Landschaft seines Lebens. Für Tim kann Britta einfach ein Fick sein. Er klappt sie auf wie er es gelernt hat in seinem Amerika. Sie haben nichts gemeinsam, über diesen Tim könnte sich Britta bei Bedarf noch nicht mal ärgern.

Sie verbirgt ihre Freude an einem unmittelbaren Körper. Tim reagiert auf Brittas Räume wie ein Absolvent. Sie ist ein Abzählreim für ihn.

Ein singender Taxifahrer macht Britta froh, das Auto riecht angenehm aggressiv. Jean trägt ein Hemd, das eben extra teuer gekauft wurde. Er ist auf der Durchreise hängengeblieben. Aus Versehen hat Britta ihm Hoffnungen gemacht. Jean hat sich verirrt, Britta kann ihm gar nicht sagen, wie falsch er ist in ihrem Leben. Sie ist nur mit ihm gegangen, weil Jean sie an einen Jungen von früher erinnert hat. Jetzt nicht mehr. Sie lotst Jean ins Backstage. Jean hat seinen Ehering abgelegt, er ist in dem Zustand der unhaltbaren Versprechen.

Der Junge von früher ist auch in Frankfurt. Er lädt Britta ein, ihn aufs Klo zu begleiten. Er macht das mit Zeichen klar, sämtliche Köpfe stecken in einem akustischen Schraubstock. Er packt ein Gelenk, dass Britta nicht wegläuft. Das hat sie überhaupt nicht vor. Den Ausflug ins Jungenland will sie sich nicht entgehen lassen. Die Jungen auf dem Klo gucken neidisch … sie ist trotzdem nicht die einzige Schlampe in einem mit Kunst am Bau preisverdächtig aufgemotzten Raum. Kunst in Klos sieht grundsätzlich nach Keith Haring aus. Es ist auch immer alles Ocker.

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