dahin verschwimmenden mundes .

Erst der Verzicht auf Anerkennung macht dich für die Wiese wieder zugänglich. Fürs Pflücken der Schattenmorellen am Sonntagnachmittag. Wie hast du dich dagegen gewehrt. Du rochst die Leere an deinen roten Fingern. Damals schon. Die verhehrende Leere des Tags. Bis hin zum Kopf mitsamt seines überschwänglichen Mundes. Es gibt stets ein besseres Verzeihn. Beim Beobachten seines dahin schwimmenden Mundes fühl ich mich gelassen. Ich werd aus meinem knechtischen Entwurf auch schweigend weiter nichts empfinden, nichts verschwinden, ein Objekt bleiben: Ich als erzwungene Anerkennung Liebe Gott (der den Funken in deinen Flügel schlagen lässt zum Verbrennen), Schöhnheit wächst nur aus deiner Einsamkeit: ein ständiges Nachsinnen als Leben. Ich will nie wieder in deine bösen Augen sehn … Lust oder: es funktioniert auch so, schriest du mich an. Lust Lust Lust sonst hau ab du krankes Hirn …  

van hengel
Willi van Hengel: geb. 1963 in Oberbruch, hat Philosophie, Politik und Germanistik in Bonn studiert, Abschlußarbeit über Nietzsche und Derrida, anschließende Dissertation gescheitert, lebt in Berlin. Veröffentlichungen: Lucile (Roman, Berlin 2006), Morbus vitalis (Roman, Schweinfurt 2009), Wunderblöcke (Prosastücke, Schweinfur

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