fragment eines gedichts für oderausflügler

ruderboote massieren den fluß.

biber basteln assemblagen aus sperrholz.

angler üben das lippenpiercing für fische:

sie stehen da und warten auf

die letzte ziehung

doch zur zeit sieht man nur die

schnippischen ärsche der bärsche,

die hier & da mit kleinen lobs

das wasser verwirbeln.

[…]

jonfri
Jonas Friedrich: geb. 1978 in Erfurt, verschiedene Veröffentlichungen in Magazinen und Lyrikzeitschriften, u.a. in Macondo, Das Gedicht, Dichtungsring und Der Dreischneuß, lebt in Berlin.

Ein Kommentar

  1. >> frage: was sind denn lobs? („man hole mich vom bahnhof ab“ – wie es hier andernorts schon mehrfach so schön hieß …)
    >> anmerkung: war am sonntag an der oder und sah erstmals in meinem langen, mühseligen dasein: einen schwarzstorch! sogar mehrfach, da er zum jagen immer wieder fröhlich hin & her flog. er war so schön, dass es mir tatsächlich die sprache verschlug. seither überlege ich, ihm einen kleinen text zu widmen, allein, wie beginnen, ohne rühselig zu sein, unbeholfen zu stammeln? derweil erscheint hier – ebenso unerwartet wie der vollkommene schwarzstorch in den feucht-sonnigen oderniederungen – ein gedicht für oderausflügler. -? – – – magisch!! (epiphanien eben.)

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