„Und ich trinke…“

i.m.P.C.

Die Gottesmutter in deiner Hand
Lässt sie wachsen zur nächtlichen Hülle.
Das farbige Bild an deiner Wand
Verleiht ihrer Stirn die Fülle –

Gieße die Milch bis an den Rand
Dieser einsam erwachenden Frühe,
Irgendwann aus dem Sonnenbrand
Schält sich der Lohn für die Mühe.

Irgendwo in dem Weltenbrand
Öffnet sich dann ein Auge,
Dass seine Kehle der Mitternacht
Ein Fetzchen Licht entsauge.

Hochdruck- und Tiefdruckgebiete dann
Werden den Wind mit Zahlen
Füttern, bis in dem Datenleck, das wir sind,
Neu ersteht unser Wille durch Wahlen.

Maschinen, Maschinen fahren vorbei,
Mit ihnen verfliegen Träume und
Der darin sitzt ist irgendwie Brei
In den kosmischen irdischen Räumen.

J. W. Rosch
geb. 1967 in Charkiv, lebt in Frankfurt am Main. Gedichte, Prosa, Roman. Bisher bei LLV erschienen: Jokhang-Kreisel. Gedichte und kurze Prosa mit Zeichnungen von Anna H. Frauendorf (2003), Goðan Daginn. Gedichte. Mit Radierungen von Mechthild Mansel (2010).

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