flaschenpost

ein 28. märz

liebste virginia. vor 80 jahren hast du geträumt. von der „immunität“. davon, fern von reibungen zu existieren. außerhalb der reichweite der pfeile zu sein; genug zum leben haben, ohne um schmeicheleien und erfolg zu buhlen. herrin deiner zeit sein.
9 jahre später warst du tot. bist in den fluss gestiegen. gründe gab es genug. gibt es immer. die welt ist aus den fugen. zu allen zeiten. und zu allen zeiten wagt es wer, trotzalledem, zu singen und zu bleiben.

fryxell
Ilona Schlott: geb.1953, Studium Germanistik/Slawistik, 3 Jahre Lehrerin, 2 Kinder, Studium Gesang an der Hochschule für Musik Leipzig, seit 1984 freiberuflich als Sängerin und Autorin, lebt in Leipzig, Veröffentlichungen u.a.: Sol sajn (CD, Büchergilde 2009), Steißvogel (Leipziger Literaturverlag 2010).

3 Kommentare

  1. was wohl das immunsystem dazu sagt. richtig, es dreht auf. da wird entsorgt und entkeimt. der körper revolutioniert sich selbst. alles wird neu. vorausgesetzt, man folgt dem reinigungsritual und nimmt biosamennahe astronautennahrung zu sich. da fliehen auch die rollen und die tannenbäume weg vom leibe.

  2. Frau Kurzmann ordnete die Vasen neu an. „Kopfhaut, meine Liebe, Kopfhaut. Wir streuen uns Rosenblätter auf die Kopfhaut, um die Hirnströme anzuregen, nicht wahr, nach neusten neurologischen Erkenntnissen verwöhnen die Rosendüfte auch das Kleinhirn, so dass verstärkt Dopamin ausgeschüttet wird …“

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