Grammatik.

* Du sahst letztens aus wie ein geheimer Gedanke: wie ein aufklatschter Spermafleck, so weich, salbend, kaum verloren(er). Wie können manche Tage einem Menschen nichts anhaben. Ich verlass mich auf dein Verlangen. Zeigst mir, dass ich nicht dazugehöre. Zu eurer Grammatik. Immer wieder. Ein Fortgewordensein. Ich hab in meinem Leben noch nie wirklich eine Entscheidung getroffen. Ich bin ja nicht wahnsinnig. Will ja aus der Macht schlüpfen. Wie Kierkegaard nach seinem Satz. Aus dem Interesse gerutscht. Aus dazwischen. Und nun lebst du im Gelüft/Gelüst. Meine letzten Silben häng ich immer auf – so ne Leine: zum Trocknen. Es tropft da noch so viel Galle ab. Bin noch nicht so weit. Mein Aufwachen ist nie eins mit der Welt.

van hengel
Willi van Hengel: geb. 1963 in Oberbruch, hat Philosophie, Politik und Germanistik in Bonn studiert, Abschlußarbeit über Nietzsche und Derrida, anschließende Dissertation gescheitert, lebt in Berlin. Veröffentlichungen: Lucile (Roman, Berlin 2006), Morbus vitalis (Roman, Schweinfurt 2009), Wunderblöcke (Prosastücke, Schweinfur

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