Ein mösenloser Satz.

Meine Duinnerungen.

So wird das Vergessen zu einer hypothetischen Farce, als würdest du wirklich dazugefühlen. Hättest du das, was in dir abgeht, nicht für dich behalten können? Nur die Erschöpfung löst sich nicht auf. Eine Meinung haben, heisst, sich schöpfen zu müssen. Sonst prallst du selbst an den Wolken ab. Oder unterscheide dich von den Halluzinationen der anderen. Selbst der Satz: Ist nur meine Meinung, ist ein Scheitern unter der Zunge. Schmeckst du es wie episteme? Ich will dich verruchen. Spürst du dein selbst affiziertes Auf-sich-springen: wie danach verlangen, auf der Stelle einen schenkel- oder mösenlosen Satz loszuwerden, also sich ausschliessen von der Erwartung des anderen an dich … Dreckssau … man verlangt nicht, sondern ruft nur hervor … du bist noch immer so verdinglicht, noch immer so hörig, dass du mich verstehen willst …

van hengel
Willi van Hengel: geb. 1963 in Oberbruch, hat Philosophie, Politik und Germanistik in Bonn studiert, Abschlußarbeit über Nietzsche und Derrida, anschließende Dissertation gescheitert, lebt in Berlin. Veröffentlichungen: Lucile (Roman, Berlin 2006), Morbus vitalis (Roman, Schweinfurt 2009), Wunderblöcke (Prosastücke, Schweinfur

9 Kommentare

  1. nichts versautes ist mir fremd – doch ein „mösenloser“ satz schon. darfs denn auch ein schwanzloses, eierleeres wort sein? aus diesen zoten-zeiten sind wir doch sicher schon herausgewachsen.

  2. ist nichts versautes … und herauswachsen muss nie nirgends … dann könnt ich meine wunderblöcke gar nicht erst verfassen … seis drum: nach der ersten zarten berührung der lippen im vergessenen licht muss das anale nicht unter barmherzigkeit verstanden werden …

  3. Mmh … möglicher Weise auch eine Sprache jenseits der Phallokratie? Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen, das selten phallokratisch ist..

  4. wobei ich gerne noch das hier im kommentar vorkommende „anale nicht“ erwähnen möchte, das ja quasi die negation der negation, also die volle bejahung allen mistes darstellen dürfte.

  5. phallokratie hört sich ein wenig wie phallozentrismus von derrida an … sauber …
    verlangen nach verstehen ist verfühlen mit ohne eigener grammatik …

  6. warum der herr kleist diese frau kleist am wann see nicht mit erschossen … ich denke, er wollte verblödete geister nicht mit nehmen, grade wenn sie sich seines namens im nachher bemächtigen … ich würd auch nur kluge votzen erschiessen .. van hengel

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert