Dinge im Glas

Wir wissen seit langem Bescheid: Testosteron macht den Mann zum Tier. Da sehen wir Monster, fast vollständig behaart, und denken bestürzt an Mutters Worte, nicht so weit hinaus zu schwimmen (dachte sie dabei an unsere Eizellen?) Nun ja, deren Produktion nährt sich nun so langsam dem Ende. Da können wir schon einmal unbeschadet ein bisschen weiter schwimmen und behaarte Tiere besichtigen. Zunächst gehen wir an die Einmachgläser heran. Das Dresdner Hygiene-Museum hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten: Embryonen im fortgeschrittenen Stadium, Trinkerlebern, Raucherlungen – und natürlich auch abgestorbene Spermien und Eizellen (ein Mikroskop steht den BesucherInnen zur Verfügung). Wir lernen: Dinge im Glas sind nicht gefährlich. Eine Trockenübung. Aber spätestens nach dem zweiten Besuch haben wir entschieden: das ist nichts für uns. Wir wollen im Leben vor allem eines: endlich einmal zurecht kommen. Und dabei sind uns testosteron-produzierende Lebensformen (im Glas oder außerhalb) leider wenig hilfreich.

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