Featuring : A. N. Whitehead : Prozess und Realität

O NOUS GAR EMOON O THEOS

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Jede Wissenschaft muss sich ihr Instrumentarium selbst ersinnen.
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Das Hilfsmittel, mit dem die Philosophie arbeitet, ist die Sprache.
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So gestaltet die Philosophie in derselben Weise Sprache neu, wie in den Naturwissenschaften vorgegebene Anwendungsmöglichkeiten neu gestaltet werden.
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Genau an diesem Punkt wird die Berufung auf Tatsachen zu einer schwierigen Angelegenheit.
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Damit beruft man sich nicht allein auf die Darstellung der Tatsachen in geläufigen Redewendungen.
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Gerade die Adäquanz solcher Formulierungen stellt hierbei das wichtigste Problem dar.
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Natürlich ist die allgemeine Übereinstimmung der Menschheit hinsichtlich erfahrener Tatsachen am besten sprachlich vermittelbar.
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Aber die Sprache der Literatur scheitert genau an der Aufgabe, den allgemeinen Prinzipien in expliziter Form zum Ausdruck zu verhelfen
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– genau den Prinzipien, deren Formulierung die Metaphysik anstrebt.

J. W. Rosch
geb. 1967 in Charkiv, lebt in Frankfurt am Main. Gedichte, Prosa, Roman. Bisher bei LLV erschienen: Jokhang-Kreisel. Gedichte und kurze Prosa mit Zeichnungen von Anna H. Frauendorf (2003), Goðan Daginn. Gedichte. Mit Radierungen von Mechthild Mansel (2010).

3 Kommentare

  1. Die Welt war schwiemelig, fast unwirlich, die Luft mit Chlor durchtränkt, die Sicht wässrig, wie in einem Schwimmbad. Der Bildschirm warf efeugrünes Licht, mit Neon gestreckt, ab. Ein Sommergewitter kam von der Seite. Dazwischen Glas. Das monotone Gezwitscher der Spatzen, die Stimme von Trump. Ich war acht Jahre alt und gefangen in einer wässrigen Umgebung von Schularbeiten. Das Grün mutierte zu einem zarten Roséton, eine Beleidigung für jede noch halbwegs gesunde Netzhaut …

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