* * *

…das ist der Schnee,
Der in der Sonne glänzt;
Das ist das Glück, auf
Das es keinen Reim gibt –

In meiner Sternenkeuschheit zitternd
Seh‘ ich nur Schnee,
Der in der Sonne glänzt.

Weißt du nicht fern ein Land
Mit düsterem Himmel und dem Hassesblick
Der Venus, die des Nachts im Laubwerk glüht?..

Das rote Licht ein Funkeln, Eisesblick
Der durch die Sternenkarte
Sich ins Hirn bohrt

In weißen Schluchten blendenden verhüllt
Verkanntes Gold das alte Leuchten bergend
Im düsteren Schlafe ungenutzten Landes!

Owej, wahyo howah…

Der Winter kaltes Bild
Erhitzt von leeren Seiten –
Ich leg‘ mich nicht hinein,
Das ist nur Glanz von Schnee.

Zhenja
Künstlername des aus Südrußland stammenden Dichters Jewgeni Sacharow; hob unter nickname Zhenja 2007 gemeinsam mit Gesche Blume und Viktor Kalinke den literarischen Blog www.inskriptionen.de aus der Taufe. Das seit 2009 verwendete Pseudonym stand dabei zunächst Pate für eine Reihe von Versuchen, sich zugleich die Bild- und Klangsprache des 1922 verstorbenen futuristischen Dichters Viktor Vladimirovic Chlebnikov und die Ausdrucksmöglichkeiten des Deutschen als literarischer Nichtmuttersprache zu eigen zu machen. Zunehmende Vermischung eigener Sprachschöpfungsprozesse mit dem Ideenfundus des russischen Avantgardisten bis zur „non-rem-fusion“. Sacharow lebt und arbeitet seit 2008 als Garderobier und freischaffender Autor in Frankfurt am Main. Projekt der beiden in Deutschland ansässigen russischen Dichter Jewgeni Sacharow und Sascha Perow, „Brüder im Namen“. Jewgeni beschäftigt sich seit 1990 mit Drama in - wie er es nennt - Außenprojekten, ich dagegen (Perow) versuche mich gelegentlich an Übersetzungen aus dem Russischen; mein Ziel: Erschaffung eines neuen Dialekts der Weltpoesie, der „Sternensprache“. Wichtig war für unser Inskriptionen-Doppelleben die Begegnung mit der deutschen Dichterin Hanna Fleiss im Winter 2012 in Berlin.

3 Kommentare

  1. voll begeisterung stelle ich fest, dass es zum schneien bereits zu kalt ist. mit vorfreue erwarte ich den absoluten nullpunkt, denn meine atome sind für jede bewegung von jeher zu bekwem gewesen. schön, dass die eiszeit endlich da ist.

  2. „nur Schnee“

    Das Vermögen der Begriffe, sie mögen verworren oder deutlich sein, ist der Verstand; und, obgleich zum Geschmacksurteil, als ästhetischem Urteile, auch (wie zu allen Urteilen) Verstand gehört, so gehört er zu demselben doch nicht als Vermögen der Erkenntnis eines Gegenstandes, sondern als Vermögen der Bestimmung des Urteils und seiner Vorstellung (ohne Begriff), nach dem Verhältnis derselben auf das Subjekt und dessen inneres Gefühl, und zwar sofern dieses Urteil nach einer allgemeinen Regel möglich ist.
    (Kritik der Urteilskraft, Paragraf 15, letzter Satz)

    vs.

    „nur Glanz“

    von Schnee

    …für sich nichts: sie stellen nichts vor, kein Objekt unter einem bestimmten Begriffe, und sind freie Schönheiten.
    (Ebd., übernächster Absatz)

    zwei seiten weiter
    wird die
    negativität

    erfunden er
    an und für

    WEN?

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