Mein Combray heißt Chemnitz, Karl-Marx-Stadt, Bob-Dylan-Stadt, Stadt der künstlerischen Moderne, Stadt der ästhetischen Avantgarde. Mein C-Dur war der Uki-Goshi.
Karl Chemnitz 1992.
Meine Großeltern wohnten in der Parkstraße.
Künstlername des aus Südrußland stammenden Dichters Jewgeni Sacharow; hob unter nickname Zhenja 2007 gemeinsam mit Gesche Blume und Viktor Kalinke den literarischen Blog www.inskriptionen.de aus der Taufe. Das seit 2009 verwendete Pseudonym stand dabei zunächst Pate für eine Reihe von Versuchen, sich zugleich die Bild- und Klangsprache des 1922 verstorbenen futuristischen Dichters Viktor Vladimirovic Chlebnikov und die Ausdrucksmöglichkeiten des Deutschen als literarischer Nichtmuttersprache zu eigen zu machen. Zunehmende Vermischung eigener Sprachschöpfungsprozesse mit dem Ideenfundus des russischen Avantgardisten bis zur „non-rem-fusion“. Sacharow lebt und arbeitet seit 2008 als Garderobier und freischaffender Autor in Frankfurt am Main.
Projekt der beiden in Deutschland ansässigen russischen Dichter Jewgeni Sacharow und Sascha Perow, „Brüder im Namen“. Jewgeni beschäftigt sich seit 1990 mit Drama in - wie er es nennt - Außenprojekten, ich dagegen (Perow) versuche mich gelegentlich an Übersetzungen aus dem Russischen; mein Ziel: Erschaffung eines neuen Dialekts der Weltpoesie, der „Sternensprache“. Wichtig war für unser Inskriptionen-Doppelleben die Begegnung mit der deutschen Dichterin Hanna Fleiss im Winter 2012 in Berlin. Alle Beiträge von Zhenja ansehen →
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6 Kommentare
Opas Abschied
Ein Brief, ein Gedicht
Nicht abgeschickt,
Empfänger un
bekannt
Die Form spricht
für sich selbst.
Die Formen
ohne Frage, ohne
Kommmentar. Die
Funktion –
Stolz & Selbst
zerstörung – wird
selbst als Auf
forderung noch an dich
denken : an dich
Und meine Großeltern wohnten erst in Haida, Sudetendeutschland, dann in Waldschlüchten im Erzgebirge bzw. in irgendeinem russischen Straflager, später in Halle und endlich in einem elendigen Harzdörfchen. Ellernstraße. Aus diesem romantischen Gässchen wurde ich vertrieben in die Straße der Völkerfreundschaft. Einzig einen Gewinn in der Pionierlotterie hat mir das gebracht. Ich erhielt als Preis den Soldaten aus Plastik. Den mit dem Gör aufm Arm.
Das gerade nicht. Aber vielleicht seine Dreiheit, die so viel Raum für uns mit der verrinnenden Zeit bietet, dass die ganze, persönlich zu nehmende Geschichte samt Anfang und Ende locker mal hineinpasst,
so man die Logik solcher Möglichkeit sich zu eigen zu machen sowohl die Kraft als auch den Willen hätte,
ja, klar – wir bewegen uns nun entlang ener Kette konjunktivischer Gebilde – – was hat denn das mit der Wirklichkeit zu tun?
Ich entnehme der Frage mal das spontan artikulierte Bedürfnis, die Frage selbst mit einer Botschaft, einer Nachricht mit Aufforderungscharakter, zu verbinden. Und das ergänzend zur formalen Grundstruktur, die ganz klar auf die übliche rhetorische Form von These und Argument aufbaut.
Opas Abschied
Ein Brief, ein Gedicht
Nicht abgeschickt,
Empfänger un
bekannt
Die Form spricht
für sich selbst.
Die Formen
ohne Frage, ohne
Kommmentar. Die
Funktion –
Stolz & Selbst
zerstörung – wird
selbst als Auf
forderung noch an dich
denken : an dich
Funktion denken (1)
für Tadeusz
[…]
// so wie du
(Jan. ’15)
Und meine Großeltern wohnten erst in Haida, Sudetendeutschland, dann in Waldschlüchten im Erzgebirge bzw. in irgendeinem russischen Straflager, später in Halle und endlich in einem elendigen Harzdörfchen. Ellernstraße. Aus diesem romantischen Gässchen wurde ich vertrieben in die Straße der Völkerfreundschaft. Einzig einen Gewinn in der Pionierlotterie hat mir das gebracht. Ich erhielt als Preis den Soldaten aus Plastik. Den mit dem Gör aufm Arm.
Schön. Gospodi pomiluj
Was hat der damit zu tun? Es rettet uns kein höhres Wesen!!!
Das gerade nicht. Aber vielleicht seine Dreiheit, die so viel Raum für uns mit der verrinnenden Zeit bietet, dass die ganze, persönlich zu nehmende Geschichte samt Anfang und Ende locker mal hineinpasst,
so man die Logik solcher Möglichkeit sich zu eigen zu machen sowohl die Kraft als auch den Willen hätte,
ja, klar – wir bewegen uns nun entlang ener Kette konjunktivischer Gebilde – – was hat denn das mit der Wirklichkeit zu tun?
Ich entnehme der Frage mal das spontan artikulierte Bedürfnis, die Frage selbst mit einer Botschaft, einer Nachricht mit Aufforderungscharakter, zu verbinden. Und das ergänzend zur formalen Grundstruktur, die ganz klar auf die übliche rhetorische Form von These und Argument aufbaut.