Replik zum Nutzen der Kunst

Hallo Rapunzel, was stellen Sie uns denn hier ein? Das Geschwafel, eines bürgerlichen Bildungsprotzes, das noch nicht mal zu einem Prozent wirklich etwas zum Nutzen oder Nichtnutzen der Kunst auf wissenschaftliche Weise sagt. Die Stoßrichtung, obwohl etwas versteckt, ist klar: gegen die DDR. Eine Anhäufung von Gefühlchen, Vermutungen und Diskreditierungen. Die Wissenschaft von der Kunst sieht eben anders aus, als sie sich dieser Olbertz vorstellt. Was er schreibt, entspricht etwa dem Bildungsgrad des Abiturienten mit Auszeichnung eines bundesdeutschen Gymnasiums. Leider nicht mehr. Von einem Herrn, der sich anmaßt, den Titel Professor zu tragen, wird in informierten Kreisen eben etwas mehr als nur dieses kleinbürgerliche Geseire erwartet.

Ich selbst bin der Ansicht, obwohl keine Professorin, dass jede Kunst den Atem der Zeit ausdrückt.
Und wenn die politische Welt nach rechts rückt, rückt auch die Kunst nach rechts. Bekannt ist das Wort Lessings: „Die Kunst geht nach Brot.“, womit ausgedrückt wurde von ihm, dass die Kunst keinen monetären Profit bringt, den sie aber selbst nötig hat, um überhaupt als Kunst existieren zu können.
Wirkliche Kunst dient dem Menschen, sie stärkt das noch in jedem Kind vorhandene humanistische Potential und kann es zur Reife bringen. Nutzlose Kunst ist die, die den gesellschaftlichen Fortschritt in Richtung Humanismus behindert oder gar verhindert. Wenn also der Herr Professor indigniert anmerkt, in der Humboldt-Universität seien noch Reste des sozialistischen Realismus vorhanden, entpuppt er sich als reaktionärer Konservativer, dem es am liebsten wäre, es gäbe nur den reaktionären Konservatismus auf der und sonst nichts. Über die „Erkenntnisse“ solcher Herrschaften zu reden ist überflüssig. Man geht zur Tagesordnung über und macht Kunst, die die Menschen menschlicher macht.

Antigone
Weder gewesene Pionierleiterin, Mitglied des Politbüros oder gar Geliebte des Staatsratsvorsitzenden (wie hier vermutet), sondern schlichte DDR-Bürgerin, nunmehr für 18 Milliarden DM zusammen mit 17 Millionen DDR-Bürgern zwangsweise verkaufte Bürgerin des Staates BRD. Hanna Fleiss: geb. 1941, wohnhaft in Berlin, Veröffentlichungen: zwei Gedichtbände "Nachts singt die Amsel nicht" und "Zwischen Frühstück und Melancholie" sowie in zahlreichen Anthologien und im Internet.

9 Kommentare

  1. „(es) seien noch Reste des sozialistischen Realismus vorhanden.“ Vergleichbar der Schneereste da draußen an diesem Morgen – müsste man sich so vorstellen.

  2. Doch die tauen wenigstens weg! DDR-algie jedoch bleibt leider liegen. Schlimmer noch: Feiert wie das Jesulein munter Auferstehung.
    Ich sehe schwarz. Tiefschwarz. Verlassen Sie bitte das Universum. Jetzt.

  3. Ich lach mich krank: Er hat die „Freiheit“ mitgekriegt! Der glaubt auch noch den Quatsch, den der unnachahmliche Gauck in die Mikros tönt! Das kann ja alles nicht wahr sein, so doof in so kurzer Zeit zu werden, das müsste in den Annalen festgehalten werden! Kreon, du tust mir nur leid. Armes Schwein.

  4. Letztlich bleiben doch hier zwei Fragen: Welche? Und wem? Ansonsten bleibt das doch alles nur Geschwätz, oder?

    Könnte sein, dass ich mich irre, aber dann bräuchte ein Argument

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert