Der Hüter der Herde

Der Hüter der Herde ist allein : ohne sich einsam zu fühlen
Sonne : Gras : Mondschein sind seine Begleiter
Er sieht sie : er fühlt sie und daher liebt er

Er denkt nicht darüber nach : weil er nicht nachdenkt
Spürt er keine Einsamkeit : keinen Haß : keine Rache
Weil er nicht nachdenkt : ist er nicht enttäuscht

Wer kann den Mondschein hassen : vom Gras enttäuscht sein
Sich an der Sonne rächen : der Hüter der Herde
Spricht mit allen : indem er schweigt

Alberto Cahier
geb. 1916 in Lissabon, Kindheit in Durban beim Stiefvater, Studium der Literaturwissenschaft in Lissabon, Handelskorrespondent, bisher einzige Veröffentlichung: Die Rolle des Naiven in der Bauernlyrik. Ein Abriß

15 Kommentare

  1. Ich finde, das sieht komisch aus. Hier oben ein Kasten, darunter das Dünne. Ne Porzellanfigur. Sorry, wenn Ihnen das nicht passt, aber ich bin da grad etwas empfindlich. Ohren, Augen und Nase sind gespitzt.

  2. Soso, Sie spitzen also Ihre Sinnesorgane wie die Sicherheitsorgane früher…da bin ich auch empfindlich, janz empfindlich, liebe crysantheme. Dat kann ich nich ab, da krieg ich Pickel. Fiese Dinger, sach ich Ihnen. Wissen Sie, die hatten da so Hefte, da stand nur das Gute drin. Dat janz Jute, wie Vattern immer meckerte. Dat Gelbe, die Sahne obendruff. Nich alles, was einige glauben. Nur das Gute zum Ausschlachten. Ich kann das eben nicht ablegen, das Gefühl. Feiern Sie auch den 3. Oktober? Naja, ins Grüne kann man ja, jetzte, wo die eh wieder nicht so richtig gewählt sind. Da muss man die och mal unterstützen, wa?

  3. Reden ist Gulasch, aber Schweigen ist Sahne. Nicht denken, um nicht enttäuscht zu werden. Auch eine Methode, sich aus der Welt zu stehlen. Werdet Hüter der Herde, dann braucht keiner seine unsäglichen Nichtgedanken aufzuschreiben und uns hier zu kreieren. Ganz schön schlau, lieber Alberto Cahier. Apropos schlau: Kein Komma auf der Tastatur?

    Gruß, Antigone

  4. Guten Tag Antigone,

    ich möchte zu Ihrem Kommentar den Anfang eines Gedichtes von „eisenhans“ zitieren, das hier bereits ein Klassiker ist:

    „ein duft wie von kaffee & wurstgulasch hier
    tagesreste und gurkengerüchte
    blühen wieder wie wilde flecken auf
    mattschimmernden tischgebetstafeln“

  5. Wenn ich mich mal einschalten darf:
    Hoppla, eine Bildungslücke bei Antigone….? Wie das? Antigone outet sich als eine, die partout nichts von Gender wissen möchte. Wie altbacken! Dabei ist doch gerade Antigone, also die echte, die aus der Geschichte, die einzig wahre, nicht ihr Avatar hier auf diesen Seiten, also eben diese wahre Antigone eine Frau, die sich Freiheit und Selbstverwirklichung herausnimmt. Die frech und kühn und mutig Kreons Gesetze missachtet. Die eben nicht ihr Glück als Ehefrau und Mutter sucht.
    Antigone, Antigone, deine Fußstapfen sind groß. Zu groß für Avatare, die in deiner Hülle wie Marionetten wirken. Augsburger Puppenkiste. Hauptsache, die Grußformel steht!
    In diesem Sinne,
    Deckel zu, weiterkochen und zwischendurch kräftig würzen. Sonst wird es fade.
    D.L.F.

  6. Guten Morgen! Nun aber flott…
    Hallo! Heute schon geschissen?
    He, du siehst echt Kacke aus! Danke, du aber auch.
    Entschuldigung, wollen wir uns eine Brille teilen?
    Uups…! Das passiert mir immer, wenn mir mein Gegenüber sympathisch ist… – Oh, das kann ich gut verstehen, ist ja auch ein ganz besonderer Duft.

  7. sehr schön, rapunzel. die besondere herausforderung beim kollektiv-sch… besteht jedoch vor allem darin, dass der hüter der herde den ton angeben muss.

  8. …den Ton angeben… Wieder ist mir ein „Uups“ entfleucht. Kochen wir dem Herdenhüter am besten Chilli con carne, viele Böhnchen für das Tönchen…
    Nun aber Schluss mit dem Schwinkram und zurück in den Vorgang, liebe „Anlage Harmonie“. Wir treffen und im Aktenschrank wieder. Oder sollte ich sagen: hören…?

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