ich brauche mein revier + sonst
du weißt schon + werd ich
ungenießbar + breche aus + lauf weg
von hier + umsonst sind spott
& hohn + es ist nichts wahr
ich muß hier raus + das sag ich dir
ich brauche mein revier + sonst
du weißt schon + werd ich
ungenießbar + breche aus + lauf weg
von hier + umsonst sind spott
& hohn + es ist nichts wahr
ich muß hier raus + das sag ich dir
So geht das schon seit über zwanzig Jahren — wie lange noch?
der förster stiefelt durchs revier
fragt sich wo ist das getier
ist nicht da ist nicht hier
flog vielleicht schon aus zu dir?
Der letzte Halbvers gibt dem Text etwas Drohendes, Aggressives; hatte man zuvor eher Mitleid mit der Stimme des Sprechenden – ein Verspotteter, Eingezwängter – dessen offenbar wiederkehrende Fluchtphanthasien die Frage nach der Möglichkeit eines Bleibens, eines Ortes im Eigenen mit sich führen, so bricht der ganze letzte Vers die Größe, aber auch Abstraktheit dieser Frage rücksichtslos in die Konkretheit des kleineren ego hinunter. Man ist als Leser geneigt, spontan zu antworten: „Oh, du bist ja immer noch da…“, und da merkt man plötzlich – so schön, wie es im eigenen Kopf zum Dialog werden soll, ist es im Text gar nicht: „Das sag ich dir“ fährt dem sinnenden Leser mitten in die vorgestellte Bedeutung hinein … Das Gedicht mit dem Faustschlag am Ende, frei nach Joseph Haydns Symphonie, die dem Volksliedgut eine Schwarzpulverpriese ins feilgebotene Schnupftuch träufelt. Man ist spontan angehalten zu sagen – ej alder, mach dir doch dein‘ ein – lauf * : alleeeeeeeeeeeeeene ++
wenn die stimme sich meldet, erwacht das ohr. das wache ohr ist jemand, der am wasser sitzt und sein fließen betrachtet. die augen sollten in der stimme wohnen.