Chronic ease

Ich wache ganz gemächlich auf. Gestern war ein grüner Tag.
Bevor ich mich gemütlich recke und strecke,
lächle ich, denn eine Massage und die darauf folgende Nacht
haben mich angenehm entspannt.
Mein ganzer Körper fühlt sich so an, als ob er angekommen sei,
etwas erschöpft zwar, aber eins mit sich, zufrieden.
Keine Spur mehr von der niederdrückenden Mattheit der Grippe,
die ihn vor ein paar Tagen noch gepeinigt hatte –
auch in Lunge und Nase löst sich nun der fiese, zuvor so unüberwindlich zähe Schleim.
Unter der Dusche ist mir so, als ob das Wasser meine Schulter und
den Rücken wie ein warmer, weicher, rauschender Seidenmantel umhüllt.
So sinnlich habe ich es lang nicht mehr empfunden.
Wieder umspielt ein Lächeln meine Lippen,
doch diesmal gesellen sich hoffnungsvolle Gedanken dazu.
Ich freue mich darauf, gleich einige Lebensmittel einkaufen zu gehen,
frische Winterluft zu genießen, danach etwas im Haushalt zu erledigen.
Ich verspüre Zuversicht, denn auch mein Geist fühlt sich locker,
von Stress und Zweifeln des Alltags befreit.
Danke, Pharma. Heute ist ein guter Tag zum Leben.

Faron Bebt
schreibt Geschichten mit bunten Botschaften und einem hartem Kern. Immer etwas dogmatisch, aus der Zeit gefallen, verstörend verträumt - wie letzte, angemalte Großstadtbunker --Farbbeton.

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