manchmal schlage ich
auf dem friedhof
die zeit tot
mit denen
die es schon sind
sie ruhen in frieden
im glauben an die
auferstehung
wie sie da liegen
und ich hoffe
keine ewigkeit lang
ruhen zu müssen
will ich doch tanzen
und gedichte schreiben
vom leben da unten
wie wir uns trafen
und vergaßen zu lieben
geb. 1963 in Brixen (Südtirol), wohnhaft in Natz-Schabs, ein Sohn. Veröffentlichungen in versch. Anthologien und Literaturzeitschriften, 2014 und 2022 Preisträgerin des Hildesheimer Lyrikwettbewerbes, Autorin des Buches: Die Liebe ist nicht rot. Alle Beiträge von Christa Issinger ansehen →
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2 Kommentare
lasst uns bei zeiten friedhöfe besichtigen! dem trend zufolge werden diese wohl bald aus-sterben… denn der mensch hat immer weniger lust, sein mühsam erspartes in akurat aufgeschnittener und knapp zugeteilter erde zu versenken. ihm trachtet nach wilden, knorrigen baumwurzeln. auch wenn vorher das fegefeuer lacht. seis drum – ein bißchen wärme kann nie schaden. dafür lockt die gewißheit, in aller ewigkeit vom stein oder holzkreuz auf der brust befreit zu sein. stattdessen segelt nur ein blatt hinab. blätterregen auf meine asche – was für eine hübsche vorstellung für dichterfreunde!
lasst uns bei zeiten friedhöfe besichtigen! dem trend zufolge werden diese wohl bald aus-sterben… denn der mensch hat immer weniger lust, sein mühsam erspartes in akurat aufgeschnittener und knapp zugeteilter erde zu versenken. ihm trachtet nach wilden, knorrigen baumwurzeln. auch wenn vorher das fegefeuer lacht. seis drum – ein bißchen wärme kann nie schaden. dafür lockt die gewißheit, in aller ewigkeit vom stein oder holzkreuz auf der brust befreit zu sein. stattdessen segelt nur ein blatt hinab. blätterregen auf meine asche – was für eine hübsche vorstellung für dichterfreunde!
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