Eine Nacht in Czernowitz : die archaische Hoffnung
auf Geistesübertragung : Jena ist nicht genug
die östliche Fruchtbarkeit : sie blüht in den Kneipen
in Spielautomaten betäuben mit Muskeln bepackte Arme
ihre Wut auf den Systemwechsel : der wievielte
ist es überhaupt : wer wünscht
die großväterliche k.u.k-Zeit zurück
als alles so märchenhaft geordnet war & die Züge
eine tägliche Verbindung nach Westen herstellten : während die Flüsse
nach Süden entlang der Grenzen liefen : wer
entgrenzt mich in dieser Nacht : in Czernowitz
das von allen guten Geistern verlassen ist : vertrieben
verfolgt : ich höre das Schweigen des Regens
er fällt unterschiedslos : zeitlos
& ohne Erbarmen für die Geschicke der Menschen : ich rutsche
aus auf dem basaltschwarzen Pflaster : ich rutsche nur aus
Im Traum sind alle Katzen gleich.
Czerwontzi – Czerwontzi !!
„Dies gilt für jegliche geschichtliche Prozesse, seien es Abläufe in der kollektiven oder in der Lebens-Geschichte, es gilt auch für die Entfaltung der Geschichte des Wissens. Historiker haben mit Recht immer betont, daß sich die Vergangenheit nur aus der Problem-Perspektivität einer Gegenwart thematisieren läßt. (…) Was hier über das Verhältnis von Gegenwart und Vergangenheit ausgeführt worden ist, gilt entsprechend für das Verhältnis von Gegenwart und Zukunft, denn die Zukunft ist nicht etwa, wie es ein lineares Schema des Hintereinander suggeriert, der Gegenwart näher als der Vergangenheit.“ (Ulrich Oevermann)
Nachschlag: „Pour écrire en prose, il faut avoir quelque chose à dire; pour écrire en vers, ce n’est pas indispensable.“ (Louise Ackermann)
„The topological world of myth is not discrete. As we shall attempt to show, when discreteness arises it is the result of an inadequate tranlation into the discrete metalanguages of a non-mythological type.“ (Yuri M. Lotman)