endlos treppen herunter …

 

Vice versa: Traum

Da ist es genau umgekehrt: da fehlt das Moment der Beherrschung. Da nimmst du jedes Rot eines Mundes oder läufst endlos Treppen herunter. Da hast du die existenziale Aufforderung endlich verloren, dich als Sinn zu fordern/formen/verlieren.

 

Ganz schwierige Ausgangslage immer wieder: bei jedem Satzanfang. Wie seine Gefühle verbergen, und wie allein nur noch die Achillesferse zum einzigen Atemorgan wird. Wie „das Leiden der Seele, die nicht ihren Sinn gefunden hat“ (Alfred Adler), in eine  halbwegs gelungene Gebärde hineinquetschen und aus der von innen arbeitenden Beschämung des Gesichts nehmen.

van hengel
Willi van Hengel: geb. 1963 in Oberbruch, hat Philosophie, Politik und Germanistik in Bonn studiert, Abschlußarbeit über Nietzsche und Derrida, anschließende Dissertation gescheitert, lebt in Berlin. Veröffentlichungen: Lucile (Roman, Berlin 2006), Morbus vitalis (Roman, Schweinfurt 2009), Wunderblöcke (Prosastücke, Schweinfur

Ein Kommentar

  1. herr van hengel, schreiben sie morgenseiten, gleich nach dem erwachen, den stift schon bereit gelegt? ich fühle mich ihnen darin verbunden, der klang ihrer fragmentierten prosa scheint in meinem morgentlichen schreiben nur andersfarbig auf… übrigens finde ich es schade, dass ihre texte hier kaum kommentiert oder fortgeschrieben werden. ich bin noch studentin und habe das gefühl, hier bei inskriptionen viel lernen zu können, vor allem von stücken, die nicht formvollendet sind.

    herzliche grüße aus bochum,

    samtmilbe

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