Mann, Heinrich

diesen kleinen Regisseur mit dem unscheinbaren Gesicht im grauen Bart (wie eine Mösenumrandung) gesprungen, und er glaubte, sie wird ihn immer so anspringen bis an sein Denkensende, was ja sehr schnell, am ersten Abend bereits, einsetzte, dann vögelte sie den Nächsten … und sie hat mittlerweile immer noch solche Pausbacken wie mit 14, nun jedoch voller Sperma von all den Typen, die damals so selig einschliefen, nachdem sie glaubten, dass die Holde es heruntergeschluckt hat.

Es bleibt immer etwas zurück. Vor allem im Gesicht. Heute liegt die versoffene Geliebte von Heinrich Mann immer noch in Amerika in irgendeiner Erde, obwohl sie über diese Blonde hier steht, und der geile Heinrich liegt auf dem Dorostädtischen mitten in Berlin, du brauchst nur von der Invalidenstrasse rechts abzubiegen und da immer irgendwo eine Baustelle ist, findest du auch immer eine Stelle für deinen alten Citroen … hörst du mir überhaupt noch zu

van hengel
Willi van Hengel: geb. 1963 in Oberbruch, hat Philosophie, Politik und Germanistik in Bonn studiert, Abschlußarbeit über Nietzsche und Derrida, anschließende Dissertation gescheitert, lebt in Berlin. Veröffentlichungen: Lucile (Roman, Berlin 2006), Morbus vitalis (Roman, Schweinfurt 2009), Wunderblöcke (Prosastücke, Schweinfur

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