Auftrieb, unbemerkt

Etwas Namenloses atmet ihn, lässt sein Herz schlagen. Etwas zeigt ihm Dinge im Schlaf, die ihn erstaunen, wenn er erwacht. Namenloses, auf das er von selbst nie käme. Dann steht er auf und glaubt, es sei nichts geschehen. Es ist ihm freundlich gesinnt. Obwohl er es beharrlich ignoriert und systematisch vergisst, es ist immer da.

eisenhans
Martin Jankowski: geb. 1965 in Greifswald, lebt in Berlin. Songs, Gedichte, Essays, Erzählungen, Roman. Zuletzt göttliches vergnügen auf erden und kosmonautenwalzer (Lyrik, beide aphaia Verlag 2014).

3 Kommentare

  1. „da Zeit etwas höchst Relatives, eine bloße Anschauungsform unseres Geistes ist, so kann man wirklich in einen Augenblick unendlichen Inhalt legen, und ich bin der festen Überzeugung, daß ich tatsächlich manchmal bei einer Fahrt mit der Tramway mehr erlebe, als ein anderer auf einer Reise. Ich kann mir vorstellen, daß man den Begriff des Enteilenden fast ebenso loswerden kann wie den Begriff des Unbedeutenden, und das liegt auch in dem merkwürdigen Wort: il faut glisser la vie, ne pas l’appuyer.“ (Hugo von Hofmannsthal)

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