Anti-Ödipus; Oder: Wie ich auf meine Mutter masturbierte und dabei Logos und Eros miteinander versöhnte

Wie vieles in der Pubertät geschah auch das sehr unerwartet. Es war an einem Sonntag. Ich quälte mich gerade mit Mathe, Binomische Formeln. Ich lief durch die Wohnung, verkrampft versuchte ich die binomischen Formeln auswendig zu lernen. Nicht eine Sekunde dachte ich an meinen Schwanz, an Muschis oder an Titten und Ärsche. Wie auch. Zahlen waren für mich das unerotischste, was es gab. Ich fragte mich eher, wie Mathematiker überhaupt einen hoch kriegten. – Und schon gar nicht dachte ich an meine Mutter, weder in diesem noch in anderen Zusammenhängen. Ich dachte einfach nur an die binomischen Formeln, als ich…

– Nein, Stop, das ist zu früh, da komme ich später noch hin. Außerdem wisst Ihr ja auch schon was ich erzählen will. Interessiert es Euch überhaupt noch? Oder wisst Ihr vielleicht genau, was ich meine, und könnt Eure eigene Geschichte erzählen? Ihr? Männer? Ward Ihr schon mal geil auf Eure Mutter? Oder Ihr? Frauen? Ward Ihr schon mal geil auf Euren Vater? Oder Ihr? Mütter?

Ihr lieben Mütter, stellt Euch vor: Ihr steht vor dem Spiegel im Schlafzimmer. Es war ein harter Arbeitstag. Ihr seid müde, seid froh zu Hause zu sein. Euer MakeUp bröckelt, Euer Eyeliner ist verwischt. Ihr wollt loslassen, den Tag beenden, endlich Feierabend machen. Ihr wollt Euch eine Stunde nur um Euch selbst kümmern, Euch baden, Euch entspannen, Euch anfassen, Euch streicheln, Euch cremen und gemütliche Klamotten anziehen. Ihr steht also vor dem Spiegel, Ihr öffnet die Haare, die Bluse, den BH. Dabei schaut Ihr euch an, dabei schaut Ihr euch zu. Eure Bewegungen sind langsam, Ihr beobachtet Euch. Ihr beurteilt Euren Körper. Ihr beugt Euch nach vorn, zieht dabei den Schlüpfer aus und dann. Dann spürt Ihr zwei Augen auf Eurem Arsch kleben. Euch ist zunächst nicht klar, ob es die Augen Eures Mannes oder Eures Sohnes sind. Vielleicht irgendwas dazwischen?

Die Augen Eures Mannes sind ein Kompliment, sind aber auch aufdringlich, geil, fast übergriffig, denn sie beobachten Euch in einem intimen Moment, der dazu bestimmt war, nur Euch allein zu gehören. Diese intimsten Momente sind im Übrigen für den Mann die geilsten Momente. Jedoch hättet Ihr gewusst, dass Euer Mann zuschaut, Ihr hättet Euch anders gegeben, Euch anders bewegt, nie hättet Ihr Euch so betrachtet, wie Ihr Euch seht, sondern wie die Augen Eures Mannes Euch sehen sollen. Das sind übrigens nur die zweitgeilsten Momente.

Die Augen Eures Sohnes sind auch ein Kompliment. Mehr aber auch nicht. Nie würdet Ihr ihm sexuelle Ambitionen unterstellen. In Eurem Körper gewachsen, aus Eurem Körper geschlüpft, von Eurem Körper getrunken, mit Eurem Körper gespielt, auf Eurem Körper geschlafen, denkt Ihr nur an diese heilige reine Einheit, an diese heilige reine Liebe zwischen Mutter und Sohn.

Das seht Ihr vielleicht in den Augen eines Sechsjährigen. Aber was ist mit den Augen eines 14jährigen?

Eines 14jährigen, der das Wichsen in dreijähriger, täglicher, fast stündlicher, anfänglich schmerzlicher Praxis zur Perfektion gebracht hatte. Der geil werden konnte, wann er wollte. Der den Muskel austrainiert hatte und beherrschte. Der bei jeder Gelegenheit abspritzen konnte, nachdem er heldenhaft die Hürden des Anfängertums angenommen und mit Bravur übersprungen hatte. Der bis zu einer Art religiösen Schuldgefühl seinen Pimmel wundgerieben hatte, ihn blutig gewichst hatte, und selbst den verkrusteten Schwanz nicht verschont hatte. Der nie aufgehört hatte, nie aufgegeben hatte mit seinem Schwanz um die Herrschaft ringen. Bis er das Kunststück vollbrachte, während einer Werbepause, als die Eltern in die Küche gingen und Getränke holten, auf den Wohnzimmerteppich zu wichsen, die Wichse zu entfernen und entspannt wieder auf dem Sofa zu liegen, wenn die Eltern zurückkamen, als sei nichts passiert. Nur der Vater bemerkte diesen weich-herben Geruch. Oder war es doch nur der unerfüllte sadistische Wunsch des 14jährigen, irgendwann mal beim Wichsen erwischt zu werden, der dem Vater in die Nase stieg, so dass er schnaufen musste?

Ein echter Profi im Wichsen also, dachte ich an die binomischen Formeln, als ich ins Badezimmer ging. Meine Mutter lag in der Badewanne. Ich hatte meine Mutter tausendmal so gesehen, nein hunderttausendmal. Gefühlte hunderttausendmal, denn realistisch gesehen waren es bis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als 2555-mal. 2555-mal hatte ich ihre großen, runden Brüste auf dem Wasser schwimmen sehen. Und erst mit dem 2556sten mal bekam ich beim Anblick der schwimmenden Brüste meiner Mutter einen Steifen. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich der Herrscher meines Schwanzes gewesen. Ausgerechnet der Anblick meiner Mutter machte mich wieder zu seinem Sklaven, ausgerechnet der Anblick der schwimmenden Titten meiner Mutter. Ich stand in der Tür und starrte auf ihre Titten, meine Augen hatten sich verhakt in diese wabernden tanzenden nassen nuckeligen… Ja, warum sind Titten eigentlich so verdammt geil?

-Meine Mutter streckt den Kopf zurück, ihre Brust wölbt sich hervor und ihre großen, runden Titten schwimmen auf dem Wasser und kleine Wellen züngeln die Brustwarzen hoch. Das Wasser schwappt zurück und für einen kurzen Moment sehe ich ihre Muschi rosa unter ihren schwarzen Schamhaaren hervorscheinen.

Meine Mutter schaut mich an, ich starre auf ihre Titten. Sie sagt etwas, ich höre es nicht. Ich starre auf ihre Titten und ich spüre meinen Schwanz. Ich spüre nur ihn,  denn er ist erwacht. „Geh bitte raus.“ sagt sie. Ich überhöre es, denn ich spüre nur ihn. „Geh bitte raus.“ sagt sie energischer. Und ich kann sie nicht länger ignorieren und schließe die Tür.

Was ich in diesem Moment dachte? Nichts, nichts dachte ich und nichts konnte ich denken. Mein Schwanz war erwacht und ich konnte nichts denken. Ich fand das weder abstrus, noch surreal, noch bedenklich. Das kam erst später. Mein Schwanz war erwacht und ich konnte nichts anderes fühlen als ihn. Mir war es nicht peinlich, ich schämte mich nicht, ich war nicht schockiert. Das kam erst viel später. Mein Schwanz war erwacht und ich konnte nur noch eins tun. Es gab nichts anderes zu tun als das. Nichts war wichtiger, nichts dringlicher, als dass ich in mein Zimmer rannte.

Ich rannte also in mein Zimmer, ich schloss nicht die Tür, ich öffnete nicht meine Hose. Denn nichts war wichtiger, nichts war dringlicher, als dass ich meinen Schwanz in die Hand nahm. Von oben schob ich die Hand in die Hose, ich kniff mir in die Eichel. Ich dachte, nein ich dachte nicht, ich stellte sie mir vor. Die schwimmenden Titten meiner Mutter, die Brustwarzen von kleinen Wellen umzüngelt, die tropfenden Schamhaare. Die nass-triefende Muschi meiner Mutter stellte ich mir vor. Und ich öffnete jetzt doch meine Hose. Mit geballter Faust erhöhte ich den Druck auf meinen Schwanz und spritzte ab. Ich spritzte auf meinen Schreibtisch, auf mein offenes Mathebuch und auf mein offenes Matheheft, auf die Aufgaben für den nächsten Tag. Auf die binomischen Formeln spritzte ich. Ich beschoss sie mit meinem Sperma, verschmierte sie mit meinem Sperma, löste die Gleichungen mit meinem Sperma auf. Schnell schlug ich Buch und Heft zu, als hätte ich meine Aufgaben erledigt. Als wäre alles getan, stemmte ich mich erschöpft mit beiden Armen drauf. Fertig.

+

Gerade gekommen, kam mir zusätzlich zu den binomischen Formeln die wichtigere Gleichung in den Sinn. Zusätzlich zu den binomischen Rechenwegen tat sich mir ein weiterer, breiterer, universellerer Rechenweg auf, wo Mathematik und Poesie miteinander verschmolzen. Wo eine Gleichung ein erotisches Gedicht war. Und wo ein Mathematiker schließlich doch noch einen hoch kriegte. Mir war plötzlich mit zahlenfester und ödipaler Sicherheit klar, dass nur die Mutter in dieser Gleichung die Variable spielen konnte.

27 Kommentare

  1. Willkommen in diesem Forum, unbekannter Freund! Gottlob gehörst du nicht zu jenen Gauklern, deren Glück daran scheitert, dass sie ihr Publikum unterschätzen.

  2. Ein Galgen erhob sich auf dem Erdboden; in einem Meter Abstand vom Boden baumelte ein Mensch, der mit hinten gefesselten Armen an den Haaren aufgehängt war. Seine Beine hatte man frei gelassen, um seine Qualen zu steigern und sein Verlangen, ganz gleich wonach, zu vergrößern, wenn es nur das Gegenteil seiner gebundenen Arme wäre. Die Haut der Stirn war durch das hängende Gewicht derart gespannt, daß sein Gesicht, umständehalber zur Abwesenheit des natürlichen Ausdrucks verurteilt, an die steinartige Verhärtung eines Stalaktits erinnerte. Seit drei Tagen ertrug er diese Marter. Er schrie: „Wer löst mir die Arme? wer löst mir die Haare? Ich mache Verrenkungen, welche die Haarwurzeln nur noch mehr von meinem Haupte trennen; Durst und Hunger sind nicht die Hauptursachen meiner Schlaflosigkeit. Es ist unmöglich, daß meine Existenz über die Schranken einer Stunde hinausreiche. Herbei, um mir die Kehle mit einem spitzen Kiesel zu öffnen!“ Jedes Wort wurde von heftigem Brüllen eingeleitet und beendet. Ich stürzte aus dem Busch hervor, hinter dem ich Schutz gesucht hatte, und wandte mich dem Hampelmann oder dem Fetzen Speck zu, der dort oben hing. Aber da näherten sich aus entgegengesetzter Richtung tänzelnd zwei betrunkene Frauen. Die eine trug einen Sack und zwei Peitschen mit Bleisträngen, die andere ein Fäßchen voll Teer und zwei Pinsel. Die ergrauenden Haare der älteren wehten im Wind wie die Fetzen eines zerrissenes Segels, und die Knöchel der anderen knallten gegeneinander wie die Schwanzschläge eines Thunfisches auf das Deck eines Schiffes. Die Flamme, die ihre Augen erleuchtete, war so schwarz und gewaltig, daß ich zuerst glaubte, diese beiden Frauen wären nicht von meiner Art. Sie lachten mit so egoistischer Sicherheit und ihre Züge flößten einen solchen Ekel ein, daß ich keinen Augenblick daran zweifelte, die beiden scheußlichsten Exemplare der menschlichen Rasse vor Augen zu haben. Ich versteckte mich wieder hinter dem Busch und verhielt mich mäuschenstill wie der Acantophorus serraticornis, der nur den Kopf aus seinem Nest hinausstreckt. Sie näherten sich mit der Schnelligkeit der Flut; das Ohr auf den Erdboden pressend, vernahm ich deutlich die lyrische Erschütterung ihrer Schritte.

    (usw.) [dt. Ré Soupault]

  3. Heilige drei Könige:

    Es gibt kein richtig oder falsch. Es gibt nur das, was jeder Mensch für sich persönlich als den richtigen Weg zum Glück empfindet

  4. „Aufrollen!“
    Und sie vernichteten.
    Helden – aus Furcht vor Strafe! Beste Soldaten der Welt – mit Befehlsgewalt vorgepeitscht! Angstirre Kampfmaschinen – voller Sehnsucht nach heimatlichen Stammtischen. Kaltblütige Killer – aus Freude am blutigen Geschäft.
    Ein vereinsamtes 15-cm-Geschoß von drüben lenkte der Zufall in die eben antretende Sicherungsgruppe. Von acht blieben fünf liegen. Das ist das Wesen des Volltreffers.
    Aus einem russischen Bunker und zwei Kampfständen feuerten unentwegt Maschinengewehre weiter. Sonst schienen nur noch Leichen und Stöhnende in dem Grabenstück zu sein. Geschosse strichen hageldicht.
    Die Artilleristen drängten sich in eine Sappe. Der Strom floß ins Funkgerät. Die Feuerstellung war ausnahmsweise sofort dran.
    „Ich rufe Walfisch sechs!“
    „Hier Walfisch sechs!“
    „Warten! Ende!“
    Ein Gebrüll war plötzlich neben Eberhard Baum: „Flammenwerfer vor! Flammenwerfer vor!!“
    „Dieser Bunker!“ Das war Eiserbergs Stimme. Er raste spatenschwingend durch den Graben. Es umpfiff ihn, aber er schien wie immer gefeit.
    Maschinenpistolen hämmerten auf Scharten und Bunkereingang. Ein Bündel Handgranaten flog dagegen. Es krachte und splitterte. Die rohe Holztür kippte nach innen weg.
    Jetzt kroch der Flammenwerfertrupp heran. Zwei Mann deckten einen stämmigen Obergefreiten mit dem Gerät auf dem Rücken. Ein klobiger, brutal aussehender Bursche.
    Eberhard Baum hielt den Atem an. Ob in dessen Brust jetzt auch irgendein Zögern ist, eine Schwelle überschritten werden muß, oder ob es ganz selbstverständlich für ihn ist, befehlsgemäß Leben zu vernichten? Vielleicht glaubt er, nur seine Pflicht zu tun? Oder ob in ihm ein schwellendes Machtgefühl ist, der Mann mit der tollsten Waffe zu sein?

  5. Aber sag mir, Freund – welche der drei binomischen Formeln war es denn, die dir gerade vor Augen stand, als du völlig überraschend auf das rosenfarbene Haarmonster in der Badewanne deiner Wohngemeinschaft trafst, in der die Vater und Mutter genannten Mitbewohner über Jahre hinweg geduldig das Ausbleiben deines Anteils zum kollektiven Mitzins toleriert zu haben schienen?

  6. Kann der Text so umformuliert werden, dass nicht der Sohn der Mutter, sondern die Tochter dem Vater begegnet? Sammeln Sie Argumente pro und kontra!

  7. Hier begegnen sich also nun endlich Ödipus und sein Widersacher. Die Komplexe sicher bei sich, schwört der andere auf die Quadratwurzel aus minus eins und die ungebrochene Funktionsfähigkeit seines algebraischen Traumapparats, von ihm auch liebevoll Verstand genannt.

    (Endreim? Binnenreim?)

    Und nun hat – endlich?! das Objekt klein a seinen Auftritt, um im darunter liegenden Tritt, dem Abtritt des Auftritts sein erfolgtes Verschwinden zu feiern, … , vielleicht als Drohung des Gelingens oder: noch eher erfolgend und gewissermaßen erfolgreich – als „Teil von jener Kraft, die stets das … will und dennoch etwas schafft v.v.“

  8. Fürchterlicher als Gnom und Kröte war der Vater, und obendrein sollte man ihn lieben. Diederich liebte ihn. Wenn er genascht oder gelogen hatte, drückte er sich so lange schmatzend und scheu wedelnd am Schreibpult umher, bis Herr Heßling etwas merkte und den Stock von der Wand nahm. Jede nicht herausgekommene Untat mischte in Diederichs Ergebenheit und Vertrauen einen Zweifel. Als der Vater einmal mit seinem invaliden Bein die Treppe herunterfiel, klatschte der Sohn wie toll in die Hände – worauf er weglief.

    Kam er nach einer Abstrafung mit gedunsenem Gesicht und unter Geheul an der Werkstätte vorbei, dann lachten die Arbeiter. Sofort aber streckte Diederich nach ihnen die Zunge aus und stampfte. Er war sich bewußt: ‚Ich habe Prügel bekommen, aber von meinem Papa. Ihr wäret froh, wenn ihr auch Prügel von ihm bekommen könntet. Aber dafür seid ihr viel zuwenig.‘

    Heinrich Mann, Der Untertan, Kapitel I
    Bei Büchergilde Gutenberg, Zeichnungen von Bernhard Heisig

    Dieser Beitrag wurde von Antigone am 15. Dezember 2016 um 06:17 Uhr geschrieben.

    Genre: Realitätsschatten
    18 Kommentare »

    hinter der spüle krabbeln spinnen herum. eine kam nach oben. die buchstaben sehen wie spinnenbeine aus. an der badezimmerdecke, direkt unter dem badlüfter, der die geräusche eines rasenmähers erzeugt und schon seit geraumer zeit nervt, hängen die spinnennester. lass sie in ruhe, lass sie in ruhe! sie wollen nicht raus, noch wollen sie am spinnen-rettungsprogramm teilnehmen. sie verschwinden wieder hinter der spüle.

    Comment by frau kleist — 15. Dezember 2016 @ 20:32

    Vater

    So, da bin ich nun. Dein doofes Helikopterkind. Ich wuchs gut, mit leichten Haltungsschäden. Ist in dieser Welt zu Hause, fragte ich dich, weinerlich. Ist, sagtest du, das sagt mein Bruder. Dein Bruder. Ha! Nicht nur einen Bruder hast du gehabt, und auch gleich mehrere Schwestern. Und ich hatte gar nichts. Vater. Wozu hattet ihr überhaupt 50 Jahre Ehebetten? Und nun kann man kein Singlebett mehr daraus machen. Muss sie an einem Stück verkaufen. Mutter wollte bequem liegen. Hat sich immer ein kleines Kissen in den Rücken gelegt. Und du lagst einsam auf der anderen Seite. Die Wärmflasche hat sie immer mir ins Bett gelegt. Und noch ein Plumeau obenauf! Damit ich meine schwitzenden Füße auch ja nicht bewegen konnte. Und du hast Musik gehört. Dir fröhlich Krimis reingepfiffen. Dabei Bonbons gegessen. Mutter schimpfen lassen. Dir war es egal, ob sie sich mit goldenen Sandalen vor der Verwandtschaft blamierte. Doch dann hat sie plötzlich jeglichen Verkehr abgelehnt. Mit der Verwandtschaft. Da schrumpfte deine Lunge wie ein Luftballon. Du wurdest traurig und erzähltest noch weniger. Aßt noch mehr Süßes. Und ich doofes Helikopterkind wusste nicht, wie ich deinen Blutzucker wieder runterkriegen sollte. Später machte das dann die Krankenschwester, das blonde Kind. Deine letzte Liebe. Ich habe sie dir gegönnt. Nicht so Mutter. Die lag auf der Couch und pennte. Schnarchte, nachdem sie meinte, sie könne sich nun nicht mehr waschen. Dein Bruder, das Dreckschwein, rief sie bei offenem Fenster. Da war dein Bruder – es muss der andere gewesen sein – schon etwas enttäuscht von dir. Doch nun fehlst du ihm. Er wird auch immer trauriger. Ich muntere ihn auf mit gebildetem Geschwätz und dem Rasenmähen ohne System. Er freut sich, wenn er Rasen gemäht hat, wie ein kleines Kind. Gott macht feste Ackerfurche. God is a DJ! Du warst auch so. Ein Garten- und Naturfreund. Branntest die Zeitung an, nachdem du die Kaffeemaschine entkalkt hattest und die Tablette drin ließest. Mutter mochte weder Pflanzen, Tiere, noch Geschwister. Es muss doch auch Geschichten über den Vater geben.

    Comment by samtmilbe — 15. Dezember 2016 @ 21:00

    Reif für die Geschlossene?

    Comment by Antigone — 16. Dezember 2016 @ 13:13

    Haben Sie immer noch nicht die Spielregeln des Blogs verstanden? Er will sich weiterentwickeln nicht nur durch Beiträge jeglicher Art, sondern vor allem durch die Kommentare darauf. Die sind die Würze, das Salz, das Gelbe!
    Da wird hier bspw. auf Ihren kopierten Textauszug eigen, sinnreich, beklemmend und (auch sprachlich) gehaltvoll geantwortet, und Sie reagieren wieder einmal stereotypisch angestaubt. Freuen Sie sich doch, dass Ihre Anregung weiterentwickelt wird!

    Comment by rapunzel — 16. Dezember 2016 @ 16:47

    Ich stelle hier Weltliteratur ein, da kommen mir ein paar Hansln mit völlig bezugslosen “Eigenschöpfungen” als “Kommentare”! Statt dass sie, wenn sie sie für veröffentlichungsreif halten, als eigenständige Beiträge posten – nein, ich soll wohl begreifen, dass ein Heinrich Mann ein Nichts ist gegen eine Samtmilbe und eine Frau Kleist! Und falls die beiden Damen jemals den Namen Heinrich Mann gehört haben und jemals etwas vom “Untertan”, was ich bezweifle nach allem, was ich von beiden bisher gelesen habe, drücken sie sich genau davor rum, worum es in diesem Roman geht! Weshalb stelle ich das denn ein? Um hier unreifes Panschen in der Literatur als Antwort zu erhalten? Das passt zu Rapunzel, wie die Faust aufs Auge.

    Comment by Antigone — 17. Dezember 2016 @ 12:07

    Ja, weshalb stellen Sie denn hier Texte eines fremden Autors ein?

    Comment by frau kleist — 17. Dezember 2016 @ 22:01

    Weil sie uns zeigen will, was sie alles gelesen hat, liebe Kleist. Stellen Sie sich vor, wir würden ihr sagen, wer hie alles nicht nur Literatur studiert, sondern darin auch promoviert hat. Ich glaube, die lacht sich krank drüber und hält uns trotzdem noch für Spinner. Ach Kleist, was war das mal schön hier! Das hier ist wie Krebs: Man kann lange damit überleben. Nur schön ist es halt nicht. Ich ruf mal die Schweiz an und bitte um einen Cocktail für diese Seiten

    Comment by Kreon — 17. Dezember 2016 @ 22:29

    Das Fliegenpapier Tangle-foot ist ungefähr sechsunddreißig Zentimeter lang und einundzwanzig Zentimeter breit; es ist mit einem gelben, vergifteten Leim bestrichen und kommt aus Kanada. Wenn sich eine Fliege darauf niederläßt – nicht besonders gierig, mehr aus Konvention, weil schon so viele andere da sind –

    Robert Musil: Das Fliegenpapier, Klagenfurter Ausgabe.

    Comment by Weltliteratur, bezugslos — 31. Dezember 2016 @ 17:01

    Rapunzel, schön, dass ausgerechnet Sie mich aufklären wollen. Bei dem hier angesammelten Dreck weigert sich doch jede Müllabfuhr, ihn abzuschleppen.

    Comment by Antigone — 3. Januar 2017 @ 10:10

    Guten Morgen Antigone!
    Es geschehen Zeichen und Wunder: Sie haben endlich einen Teil Ihrer Höflichkeit wiedergefunden und Siezen mich. Danke, Danke, Danke. Es ist schließlich bekannt, dass sich “Sie Hornochse, Sie” besser sagt.
    Was die Müllabfuhr angeht: Abgerechnet wird im März. Man wird sehen, wie sich diesmal die Jury entscheiden wird. Schließlich gehen nur im Märchen die Guten ins Töpfchen…

    Comment by Kreon — 3. Januar 2017 @ 10:27

    Reif für die Geschlossene?

    Comment by Antigone — 16. Dezember 2016 @ 13:13

    Comment by frau kleist — 13. Juli 2017 @ 17:31

    “Die lacht sich krank darüber.”

    Comment by frau kleist — 13. Juli 2017 @ 17:34

    Das passt zu Rapunzel,

    Comment by frau kleist — 13. Juli 2017 @ 17:35

    drücken sie sich genau davor rum, worum es in diesem Roman geht!

    Comment by frau kleist — 13. Juli 2017 @ 17:36

    Bei dem hier angesammelten Dreck weigert sich doch jede Müllabfuhr, ihn abzuschleppen

    Comment by frau kleist — 13. Juli 2017 @ 17:38

    Ich werde den Leitet der Postlinie von der gesamten Angelegenheit in Kenntnis setzen.

    Comment by Mahatma — 14. Juli 2017 @ 08:57

    Das hier ist wie Krebs: Man kann lange damit überleben. Nur schön ist es halt nicht. Ich ruf mal die Schweiz an und bitte um einen Cocktail für diese Seiten

    Comment by >Bezugslos> — 27. April 2019 @ 19:54

    Das Fliegenpapier Tangle-foot ist ungefähr sechsunddreißig Zentimeter lang und einundzwanzig Zentimeter breit; es ist mit einem gelben, vergifteten Leim bestrichen und kommt aus Kanada. Wenn sich eine Fliege darauf niederläßt – nicht besonders gierig, mehr aus Konvention, weil schon so viele andere da sind –

    Robert Musil: Das Fliegenpapier, Klagenfurter Ausgabe.

    Comment by Weltliteratur, bezugslos — 31. Dezember 2016 @ 17:01

    Comment by Resümee — 27. April 2019 @ 19:56

  9. Passt doch alles wunder bar zusammen: Ödipusm, Anti-Ödipusm, Antigonism – wundert mich echt, dass die Obertante sich hierzu noch nicht geäußert hat.

  10. Hier passt gar nichts zusammen! Das ist alles eine monströse, ins Kosmische expandierende! V e r s ö h n u n g s l ü g e

  11. Das Problem ist doch, dass der oben stehende Text sich selbst nicht ernstnimmt – gemessen an dem Anspruch einer wie auch immer zu konkretisierenden Synthese; oder täusche ich mich hier?

    AUTOR?!

    Stille. Wahrscheinlich ein Radikaler, ein Anti-Autor. Kritiker eines Systems, ob nun von Verwertungsrechten oder von pseudogenialer Originalität. Oder noch banaler: da hat jemand seinen/ihren Text gepostet und sie/er hat es – noch?! nicht gemerkt. Und das als originalgenialer Erwecker der Drei – wie hießen diese heiligen Formen nochmal?

  12. Der Beweis der Vereinigung von Logos und Eros schwebt in der Luft wie ein Planet in den unendlichen Weiten des Weltalls, für den keine Sonne mit ihrer Raumzeitkrümmung mehr übrig war. Wie ein schwebender Rock ohne Nagel zum Aufhängen.

  13. Ich muss hier gestehen – ich habe den Text von DH(L?!) anders gelesen; als (!) „vollwertiges“ [auch im symbolischen Kontext: geltungsfähiges] Statement über:

    Freiheitrechte,
    politische Rechte,
    soziale Rechte.

  14. In Wa/u-schmaschinen funktioniert alles zur gleichen Zeit – besonders aber von Pannen und Fehlzündungen, Stockungen, Kurzschlüssen, Unterbrechungen, von Zerstückelungen und Abstände(r9n, und zudem innerhalb einer Ge)Samtheit, deren Teile sich niemals zu einem Ganzen zusammenfüiggen lassen: weil die Eischnitten produktiv sind und selbst Vereinigungen bilden. Die Disjunktionen sind, als solche, inklusiv. Die Konsumtionen sind Übergänge, Werden und Rückkehr.

    So werden wir einst noch in die Erinnerung eindringen wie der Blick das weißgraue Papier an dieser einen Stelle durchlöchert und dabei zwei Sprengladungen in der Hand hält, deren Elektroden irgendwo am cortex angeschlossen sind – nein! nicht irgendwo: wo? na genau doch, an der einen und ihrer anderen Stelle, und und von der Gegenerde die Erzählung vom Glück, und vom Gegenglück der Geist auf Erden und Lust beim Lesen, am Schauen mit den vom Willen bewegten Landschaften

  15. DH scheint jemand zu sein, der von binomischen Formeln einmal mittelschwer entflammt wurde, heute jedoch besser nichts mehr mit ihnen zu tun hat; na ja – zugegeben, die könnten das einmal erreichte Niveau körperlich-intellektueller Befriedigung (Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit am Glück) im Sinne einer Gefühlsgewohnheit arg bedrohen, was einer Krise des sogenannten gesunden Narzissmus gleichkäme. Also, besser für DH wäre demnach das Schweigen

  16. Ach, ich weiß nicht … ich glaub, ich werde hier langsam bekloppt … fühle mich wie unter Fressfeinden … und da kann man sich lähmende Müdigkeit auch schon nicht mehr erlauben …

    Ach, was soll’s … ich mach das Fenster zu … es ist Winter … das hier ist „zäher als nen Kandisappel aufm Jahrmarkt.“

    Es grüßt Sie herzlich,

    die alte Kleist.

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