Ein Plädoyer für die Elster-Bar

Zum dritten Mal schwinge ich mich nun auf mit lahmen Flügeln (muss man die vielleicht aufpumpen wie den Fahrradschlauch?) und lande unsanft im Gebüsch. Zweimal habe ich hier Mist eingestellt und anstelle eines möglichen, zu befürchtenden Mist III schreibe ich nun etwas über einen Ort, der den Schleusigern ein wenig sauer aufstoßen dürfte, sobald sie seiner gedenken. Dabei war die Gelegenheit, funktionsfreies Philosophieren, kalten Bier- und Putengenuss sowie eine lauwarme Dusche aus der Elster/Pleiße synchron zu erhaschen, selten so günstig wie hier. Da schwappt das Wasser von den Markisen direkt in die Taschen der Herrenhemden oder auf das unveröffentlichte Manuskript eines  Romans. Die heiße Sonne wird gedämpft vom Küchendunst und einer Flut undefinierbarer Grünpflanzen, die rings um die holzige Terrasse gedeihen – und auch die Entengrütze aus der unweiten Pleiße sendet ihren Algengeruch zu uns herauf. Ich habe in diesem Sommer kein Stündchen dort bereut. Und falls man doch einmal aufstehen muss: Papier gibt es in Hülle und Fülle.

2 Kommentare

  1. Wertes Fröllein Kleist, ich sei, so gewährt mir die Bitte, in Eurem Bund die haarige Dritte. Im nächsten Sommer seile ich mich vom Thurm herab zum sinnfreien Philosophieren und Entengrützenteilen. Bütten für Romane aus Ihrer Feder hab ich wohl dabei, der leichte Moddergeruch wird sich schon vertragen mit Ihrer Tinte. S’ist halt feucht im Thürmchen…

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