Psychotische Lyrik

da da

 

da draußen liegt ein hund

vor meiner tür

und immer wenn ich belle

oder auf ihn trete

klingelt er

und meint

er sei ein fahrrad

:blöder köter!

Niko
Kurzvita, Niko Skrotzki „Unter dem Pflaster, ja da liegt der Strand. Komm, reiß auch du ein paar Steine aus dem Sand" (Schneewittchen) Wer bin ich und überhaupt: warum ich geboren wurde weiß ich manchmal nicht aber ich bin glücklich darüber, da zu sein. Geboren 1952 in Lüdenscheid, zum größten Teil aufgewachsen in Dortmund, wo ich Sozialarbeit studiert und bis 1996 auch gelebt und gearbeitet habe. Bin 1996 vor der Arbeitslosigkeit nach Flöha geflohen und habe mich kurze Zeit später von meiner Familie getrennt. Heute wohne ich in Leipzig und zwar seit Dezember 1999. Ich werde auf jeden Fall hier bleiben. Diese Stadt mag ich, die Leute hier, meinen Freundinnenkreis, die Gegend und überhaupt: hier habe ich Wurzeln geschlagen. Ich selbst schreibe seit Jahrzehnten und trete regelmäßig öffentlich auf. Beispielsweise in der„Pfeffermühle", einem über die Grenzen von Leipzig bekannten Kabarett oder in diversen Kneipen und Lese-Cafés. Da ich politisch engagiert bin (attac, Bürger- und Antikriegsinitiativen, Sozialforen), schlägt sich das selbstverständlich auf meine Text nieder. Weil aber, - frei nach Brecht - die Empörung über die Ungerechtigkeit der Welt, die Gesichtszüge verzerrt - suche ich auch nach Worten, die kleine Glücksseligkeiten beschreiben. Also schreibe ich auch über Befindlichkeiten, gelungene und gescheiterte Beziehungen, kurze Begegnungen, die Augenblicke des Glücks beinhalten. Manchmal blühen Blumen am Ende des Elends und hinter Brandmauern bauen einfache Bauern ihre Bastionen des Glücks ... Was ich möchte? Lyrik, nicht im Elfenbeinturm sondern Gedichte, mit denen man Fensterscheiben einschmeißen kann. Gebrauchslyrik. Wahrlich, wahrlich wir leben in schlechten Zeiten. Laßt uns deshalb den Strand finden unter dem Pflaster ….

11 Kommentare

  1. verehrtes rapunzel, hier muss nicht nachgedacht werden. dieser mist hat methode, ich erinnere sie an meine „mist-fragmente“, so zum beispiel:

    1) nntag, dass es mist ist (juli 2011) http://www.inskriptionen.de/?p=979
    2) mist IV: der astronom (septemper 2011)http://www.inskriptionen.de/?p=1078

  2. Irrtum! „Psychotische Lyrik“ habe ich vor längerer Zeit nachmittags geschrieben, ausgeruht, ausgeschlafen und bei vollem Bewusstsein. Und noch etwas, von wegen „nachdenken“, du Schlaumeier: Es gibt einige, die dem Gedicht durchaus einen surrealen witzigen Sinn entnehmen, selbst ohne zu wissen in welchem Kontext es entstanden ist: Ich arbeite nämlich mit „Psychisch Kranken“ (Psychotikern, Bipolaren …) Ätsch!

  3. schade, daß die stunde der entstehung nun schon so plakativ geklärt. gerade wollte ich nämlich dem autor anempfehlen, doch öfter spät zu bett zu gehn.

  4. n’Abend Nico – mit psychisch Kranken habe ich auch täglich zu tun. Die sitzen hier bei mir schon in der Straßenbahn 🙂 Eine wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie sich einen weißen Köter besorgt. Sie wollte nicht so allein sein. Der Hund heißt Peter. Wie ihr verstorbener Mann. Peter ist der Fraund von Sherry, das ist der Hund vom Nachbarn gegenüber. Der hat schon am Morgen eine Fahne. Der Mann. Und das ist alles kein Scherz! Alle krank – nur ich nicht.

  5. Himmel hallo, wußte gar nicht, was ich ausgelöst habe! Ausdrücklichen Dank!! an fryxell! So etwas geht warm runter, wie Öl. Ich als „Narzisstisch Gestörter“ -hihi- brauche das. Aber keine Bange; ich geh öfter sehr spät ins Bett.

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